Dr. Konrad Görg

"Wir sind, was wir erinnern"

Zwei Generationen nach Auschwitz lässt der Marburger Arzt Konrad Görg Stimmen gegen das Vergessen zu Wort kommen.

Wachturm von Auschwitz  (dpa)
Wachturm von Auschwitz / ( dpa )

Wenn die Beschäftigung mit Auschwitz nicht zutiefst verstört, immer wieder, dann ist etwas falsch daran. Wie jedoch kann und darf sich ein Nachgeborener der "Tätergeneration" dem Holocaust, dem "Abgrund der Geschichte" nähern? Für Konrad Görg war dies durch einen Chor der verschiedensten Stimmen möglich, die miteinander in einen Dialog treten wollen: historisch erklärend, streitend, verzweifelt fragend, anklagend, um Wahrheit ringend, um Versöhnung bittend und für die Zukunft hoffend. Konrad Görg möchte, das wir uns weiterhin der geschichtlichen Verantwortung stellen und eine kollektive Erinnerungskultur aufbauen, die verlässlich und dauerhaft zugleich auch eine "Orientierungskultur" für die kommenden Generationen darstellt. Der Arzt aus Marburg liest aus seinem neu erschienenen Buch die Geschichte des in Auschwitz umgekommenen Erwin Katz und untersucht Ursachen sowie Nachwirkungen der Schoa in Deutschland.