Prof. Dr. Michael Hartmann

"Wie die Eliten unsere Demokratie gefährden"

Soziologe fragt, inwieweit neoliberale Politik und Vermögensverteilung für den Aufstieg des Rechtspopulismus verantwortlich sind.

Braucht es in Deutschland eine Vermögenssteuer?  / © Daniel Bockwoldt (dpa)
Braucht es in Deutschland eine Vermögenssteuer? / © Daniel Bockwoldt ( dpa )

Die soziale und materielle Situation der Menschen stellt einen nicht unwesentlichen Faktor hinsichtlich der Parteienpräferenz dar. Michael Hartmann ist emeritierter Professor für Soziologie an der TU Darmstadt mit den Arbeitsschwerpunkten Eliten-, Management- und Hochschulforschung im internationalen Vergleich. Er sucht nach dem Grund für den wachsenden Erfolg von Rechtspopulisten. Anhand umfassender Daten legt er dar, inwieweit die neoliberale Politik bereits seit der Ära von Ronald Reagen und Margaret Thatcher, dann auch unter sozialdemokratischen Regierungen und bis heute zur Verschlechterung der Lebenslage unterer Einkommensschichten beiträgt. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich durch einen Appell an die politische Vernunft und Einsicht etwas ändert, hält er für gering und plädiert stattdessen für eine merkliche Änderung der Steuerpolitik, insbesondere hinsichtlich der Vermögen.

Prof. Hartmann hielt seinen Vortrag im Rahmen des 23. Philosophicum Lech im September 2019.