Prof. Dr. Detlef Horster

Nächstenliebe als moralisches Problem

Das Gleichnis vom Barmherzigen Samariter ist sicherlich den meisten bekannt, weil es die Musterbeschreibung dessen ist, was wir unter Nächstenliebe verstehen. Aber ist Nächstenliebe ein Muss oder ein Kann? Selbst Philosophen sind sich da nicht einig. (Eine Wiederholung vom 24. April 2009)

 (DR)

Der Sozialphilosoph Detlef Horster unterscheidet zwischen moralischer Pflicht und der Nächstenliebe. Der Unterschied: Erstere ist einforderbar, letztere nicht. Inwieweit aber caritatives Handeln eine positive Pflicht und keinen Akt der Barmherzigkeit darstellt, hängt von der Reichweite der moralischen Gemeinschaft ab. "Was ist der Unterschied zwischen dem Kind des Nachbarn und dem Kind, das 15.000 km entfernt lebt", fragt der australische Philosoph Peter Singer und setzt die moralische Gemeinschaft der globalen gleich. Aber wie weit dürfen wir dann noch für unsere eigenen Belange sorgen? Detlef Horster hielt seinen Vortrag Ende Januar im Düsseldorfer Maxhaus.