Prof. Arnold Angenendt

"Opferfanatismus? Martyrium und Selbstmordattentat"

Im derzeitigen Europa und gerade auch in Deutschland ist die einstige Opferversessenheit längst umgeschlagen in Opfervergessenheit. Die Hingabe des eigenen Lebens für einen höheren Zweck steht unter dem Verdacht des Narzismus oder derzeit des religiösen Fundamentalismus.

 (DR)

Das Selbstopfer erscheint als generelle Anstiftung zu sinnloser Selbstzerstörung, zumal auch wegen der derzeitgigen islamischen Selbstmordanschläge. Die Opferbezeichnung ist von den Tätern auf die Leidtragenden übergewechselt. Opfer sind nun jene Menschen, die von Unglück welcher Art auch immer betroffen sind.
Der Münsteraner Kirchenhistoriker hielt diesen Vortrag im September im Kölner Domforum auf Einladung des Katholischen Bildungswerks Köln.