Dr. Isolde Charim

"Politische Eliten"

Philosophin und Publizistin stellt die Frage nach Repräsentation oder Usurpation bei politisch Verantwortlichen.

Korruption bekämpfen / © Franziska Kraufmann (dpa)
Korruption bekämpfen / © Franziska Kraufmann ( dpa )

Wenn kein Austausch zwischen Politikern und Bevölkerung stattfindet, dann liegt Usurpation vor. So versteht es Dr. Isolde Charim, Philosophin und freie Publizistin, Kolumnistin der "taz" und des "Falter". Sie geht von der für sie zentralen Frage, wie sich das Verhältnis von Eliten und Nicht-Eliten gestaltet, aus und konstatiert eine Oligarchisierung, bei der die Elite vorwiegend den Eigennutz und weniger das Gemeinwohl im Auge hat. Während sich die Kritik an den politischen Eliten früher gegen deren Nicht-Funktionieren richtete – etwa wenn sie korrupt waren -, so haben wir heute eine genau gegenteilige Situation: Heute richtet sich die Kritik an den politischen Eliten gegen deren Funktionieren. Das ist, so Charim, keine gute Nachricht für den Ausweg aus der Krise der Repräsentation.

Dr. Charim hielt ihren Vortrag im Rahmen des 23. Philosophicum Lech im September 2019.