Drei neue Priester für das Erzbistum Köln

Hochfest Heiligstes Herz Jesu

Am Hochfest Heiligstes Herz Jesu haben drei Diakone im Kölner Dom von Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki die Priesterweihe empfangen. Die Welt brauche heute Priester dringender denn je, sagte Woelki in seiner Predigt.

Priesterweihe im Kölner Dom / © Robert Boecker (Kirchenzeitung Koeln)

Das Erzbistum Köln hat drei neue Priester: Andrzej Michał Bednarz (eingesetzt im Seelsorgebereich Hl. Johannes XXIII. in Köln-Chorweiler; Heimatgemeinde: Hl. Dreifaltigkeit, Myszkow, Polen), Christian Figura (eingesetzt im Seelsorgebereich Neuss-Nord; Heimatgemeinde: St. Gereon und Dionysius, Monheim am Rhein, hier im Interview) und Michael Schiller (eingesetzt in St. Michael und Apollinaris, Wermelskirchen; Heimatgemeinde: St. Gereon und Dionysius, Monheim am Rhein) erhielten am Freitag im Kölner Dom von Kardinal Woelki die Priesterweihe. (hier zur Bildergalerie)

Der Erzbischof betonte in seiner Predigt vor der Weihe, es gehe beim Priestertum nicht um einen Beruf im üblichen Sinn, sondern um eine Berufung. Nichts sei heute für die Kirche und in der säkularisierten Welt notwendiger, als dass es Priester gibt. Die Menschen bräuchten dringend Antwort und Wegweisung für ihr Leben, so Woelki. Priester seien aber viel mehr als "bessere Sozialarbeiter". 

Keine Alleskönner oder große Gelehrte

Woelki sagte, Priester müssten keine Alleskönner sein. Ein Priester müsse noch nicht einmal ein großer Gelehrter sein. Aber er müsse gemeinsam mit dem Volk Gottes für das Evangelium einstehen, es verkünden, es bezeugen mit dem eigenen Leben. Deshalb sei das die wichtigste Erwartung an die drei Neupriester, nicht, dass sie Organisationstalent mitbingen oder eine intellektuelle Überlegenheit: "Aber etwas von Heiligkeit."

Ausdrücklich bezog sich der Erzbischof auch auf die Diakone, Pastoralassistentinnen und -assistenten, Gemeindereferentinnen und -referenten und auf alle pastoralen Mitarbeiter, die "mit einem bewundernswerten Fleiß ihre Arbeit tun. Viele verzehren sich geradezu in ihrem Dienst und so mancher leidet darunter, dass bei all seinem Einsatz augenscheinlich so wenig dabei herauskommt." Bei Gott sei nichts umsonst, bei Gott gehe nichts verloren und deshalb sei das wichtig, was diese Mensche tun und wie sie es tun, so der Kardinal im vollbesetzten Kölner Dom. 

Acht Jahre Vorbereitung

Es sangen der Chor "CanTabor" der Gemeinde Hl. Johannes XXIII., Köln-Heimersdorf, unter der Leitung von Robert Gandor sowie die Schola des Collegium Albertinum und des Priesterseminars Redemptoris Mater, Bonn, unter der Leitung von Thomas Höfling. An der Orgel: Matthias Haarmann.

Im Erzbistum Köln dauert der Weg zum Priester in der Regel acht Jahre. Nach einem fünfjährigen Theologiestudium beginnt der zweite Ausbildungsblock. Die Kandidaten werden nun in das Kölner Priesterseminar aufgenommen. Nach zwei Monaten Vorbereitung arbeiten sie in ihrer Ausbildungsgemeinde. Praktische und theoretische Elemente werden also verknüpft.

Nach dem ersten Seminaristenjahr werden die Kandidaten zu Diakonen geweiht. Sie dürfen nun taufen, trauen, beerdigen und predigen. Nach einem weiteren Jahr in der Ausbildungsgemeinde und im Seminar folgt die Weihe zum Priester. Die Neupriester dürfen nun zum Beispiel Eucharistie feiern.

Eine Kölner Besonderheit ist das sogenannte Neupriesterjahr: Die Männer bleiben auch nach der Priesterweihe für ein weiteres Jahr in ihren Ausbildungsgemeinden, um in ihre veränderte Rolle hineinzuwachsen. Ab 1. September 2019 arbeiten sie dann in ihren ersten Planstellen.

 


Priesterweihe im Kölner Dom / © Robert Boecker (Kirchenzeitung Koeln)

Priesterweihe im Kölner Dom / © Robert Boecker (Kirchenzeitung Koeln)

Priesterweihe im Kölner Dom / © Robert Boecker (Kirchenzeitung Koeln)