Kapitelsamt im Kölner Dom

Fünfter Fastensonntag

Am fünften Fastensonntag erinnerte Domkapitular Markus Hofmann an die Legende des Damoklesschwerts, das die eigene Vergänglichkeit verdeutlicht. Der Glaube aber sei es, der von der Angst des Todes befreie.

 (DR)

Zu Beginn der Predigt stellte Domkapitular Markus Hofmann die Legende des Damoklesschwert dar. Damokles werde als ein "Höfling" beschrieben, der unzufrieden mit seinem Leben war. Deshalb habe Dionysios beschlossen, Damokles mit einem Schwert die Vergänglichkeit zu verdeutlichen. Dieser musste auf das Schwert mit der Spitze auf ihn nach unten gerichtet blicken. Damit wollte Dyonisos zeigen, dass Könige Tag und Nacht mit dem Schwert über dem Kopf leben müssen.

Damoklesschwert als Sinnbild 

Diese Legende zeige, dass nicht nur über Könige, sondern über jedem Menschen so ein Schwert – bekanntlich der Tod – hänge. Wir leben im Alltag oft mit der Verdrängung, die jedoch entfaltet im Unterbewusstsein oft eine große Angst. Deshalb sei es wichtig, vom Tod zu sprechen. Durch Gottes Menschwerdung sei der Tod nicht mehr das Ende, denn Jesus habe ihn besiegt – indem er ihn erlitt und am eigenen Leib angenommen hat. Der Tod ist demnach ein Tor geworden, in ein Leben, das Gott für uns bereithalte.

Als ein Beispiel, dass der Glaube von der Angst des Todes befreie, bringt Domkapitular Hofmann ein Video vom Februar 2015 an, in dem 21 Christen aus Ägypten von Terroristen des sogenannten Islamischen Staates am Meeresstrand ermordet werden. Sie alle hätten ihr Leben retten können, wenn sie den Glauben an Christus aufgegeben hätten. Über einen Monat wurden sie misshandelt und gefangen gehalten. Die Entführer drängten sie dazu, Christus zu verleugnen – sie alle sind ihrem Glauben treu geblieben. Inzwischen werden sie als Heilige verehrt und sind echte christliche Märtyrer, da sie ihr eigenes Leben für Jesus Christus hingaben. Auch diese Märtyrer können uns Menschen im Glauben wachsen lassen.