Heiliger Josef, Bräutigam der Gottesmutter Maria

Der bescheidene Heilige

DOMRADIO.DE übertrug am Hochfest des heiligen Josef, dem Schutzpatron der Erzdiözese Köln, das Pontifikalamt aus dem Kölner Dom mit Weihbischof Dominikus Schwaderlapp. In seiner Predigt hob der Weihbischof die Vorbildfunktion des heiligen Josefs hervor.

 (DR)

Die Stimme Gottes hören, Gott gehorchen und in dessen Sinne handeln: Das sind die Dinge, die für Weihbischof Dominikus Schwaderlapp den heiligen Josef ausmachten. Wobei es sich nicht um einen blinden Gehorsam handele, so Schwaderlapp, sondern vielmehr um einen "sehenden Gehorsam", der auf Einsicht fuße. Zugleich habe er seine Aufgaben mit großer Bescheidenheit erfüllt, so der Weihbischof und forderte die Gläubigen auf, es dem heiligen Josef gleich zu tun: Gott und seiner höheren Einsicht vertrauen, die Bedenken überwinden und die Dinge angehen. 

Wer war der heilige Josef?

Was wir über den heiligen Josef wissen, entnehmen wir den Kindheitsgeschichten nach Lukas und Matthäus. Josef war der Bräutigam Marias und stammte nach Matthäus (1,1–16) und Lukas (2,4; 3,23) aus dem Geschlecht Davids. Nach Matthäus (1,16) war er Sohn eines Jakob, nach Lukas (3,23) Sohn eines Eli.

Den beiden Verfassern kam es vermutlich weniger auf den historischen Nachweis an, sondern hauptsächlich darauf, dass Josef als gesetzlicher Vater Jesu ein direkter Nachkomme Davids war. Nach der Überlieferung lebte er als Zimmermann in Nazaret und war mit Maria, der Mutter Jesu, verlobt. Matthäus erzählt, dass Josef an entscheidenden Wenden seines Lebens Gottes Weisung im Traume erfuhr und treu befolgte. So wurde ihm die gottgewollte Schwangerschaft Marias mitgeteilt (Mt 1,18–25), und er entließ sie nicht, weil er im Traum die Weisung von Gott erhalten hatte, Maria zu sich zu nehmen.

Er war bei der Geburt Jesu zugegen (Lk 2,1–8) und floh mit dem Kind und seiner Mutter wegen der Bedrohung durch König Herodes nach Ägypten (Mt 2,13–15), um nach dem Tod des Herodes zurückzukehren und sich in Nazaret niederzulassen (Mt 2,19–23). Nach dem Bericht über die Wallfahrt des zwölfjährigen Jesus mit seinen Eltern zum Tempel nach Jerusalem (Lk 2,41–52) schweigt die Bibel über das weitere Leben Josefs. Er gilt als der Gerechte, der treu den erkannten Willen Gottes erfüllt und so die Pflichten des Pflegevaters für Jesus übernimmt.

Darüber hinaus bleibt seine Gestalt weitgehend im Dunkeln. Die Verehrung des heiligen Josef erfolgte im Osten früher als im Westen. Im 12. Jahrhundert taucht erstmals der 19. März als Datum seines Festtages auf. 1870 ernannte Papst Pius IX. ihn zum Schutzpatron der gesamten Kirche.


Quelle:
DR