Morgenimpuls mit Schwester Katharina

Heilige Elisabeth: Alles in großer Liebe tun

Der Armenfürsorge und der praktischen Nächstenliebe hat sie in Gänze ihr Leben gewidmet. An ihrem Namenstag erinnert Schwester Katharina an die heilige Elisabeth, Landespatronin von Thüringen und Hessen. Was können wir heute noch von ihr lernen?

Die heilige Elisabeth von Thüringen / © Zvonimir Atletic (shutterstock)
Die heilige Elisabeth von Thüringen / © Zvonimir Atletic ( shutterstock )

Erzsébet macht eine große Reise mit großem Gefolge, mit Prunk und Pracht und Dienerinnen und Mitgift und vielen Kutschen und wundervoller Ausstattung. Sie ist vier Jahre alt, aber es ist keine Kinderlandverschickung und keine Ferienreise in einen berühmten Urlaubsort. Es ist ihre Reise zur angebahnten Hochzeit. Aus heirats- und machtpolitischen Gründen wird sie aus ihrer Heimat Ungarn nach Thüringen gebracht und muss in fremdem Land mit fremder Sprache auf der Wartburg aufwachsen. Als der ihr zugedachte Landgrafensohn stirbt, wird sie einfach dem Nächsten verlobt und verheiratet. Das war dann allerdings für sie ein großes Glück, denn diesen Ludwig hat sie sehr geliebt, was den Machthabenden dort aber relativ egal war. Elisabeth hat sehr glücklich in ihre Ehe mit Ludwig gelebt und mit ihren drei Kindern. Als er auf der Reise zum Kreuzzug gestorben ist, wäre sie vor Trauer und Herzeleid fast gestorben.

Jegliche wieder aus Machtkalkül angebahnten Hochzeiten hat sie ausgeschlagen. Aber dann hat sie sich wieder gefangen. Sie hatte schon in ihrer Zeit als Landgräfin ein sehr gutes Gespür dafür, dass die Machthabenden die Armen ausbeuten, alles von ihnen bekommen und nichts dafür geben. Und da hat sie gespürt, dass es so nicht geht und hat schon in ihrer Zeit dort angefangen, sich um die Armen zu kümmern, was sich aber nicht geschickt hat. Als sie sich also wieder gefangen hatte, hatte sie, da sie viel von Franziskus von Assisi gehört hat und schon in Eisenach Franziskaner in die Stadt geholt hatte, nach ihrem Beispiel ihr Leben Gott geweiht, ihren Witwensitz zu einem Hospital gemacht und Kranken und Armen gedient.

Alles also, die Ehe mit ihrem Gatten Ludwig, die tiefe Trauer um ihn, die Liebe zu ihren Kindern, die Weihe an Gott und den Dienst an den Kranken und Armen hat sie immer mit ganzem, vollem und liebenden Herzen getan. Das finde ich so schön und ein gutes Bild für uns, die wir in so verschiedenen Lebenssituationen sind. Tun wir doch alles, was im Moment so dran ist: unsere Arbeit, das vielfältige Engagement, das Beten, das Kranksein, die Pflege von Angehörigen und Kindern, das selber Altwerden immer mit ganzem Herzen und mit großer Liebe. Mehr ist nicht von uns verlangt, aber eben auch nicht weniger. Alles in großer Liebe tun!


Quelle:
DR