Morgenimpuls mit Schwester Katharina

Liebe im Herzen haben genügt nicht, sie muss in Taten übergehen!

Schwester Katharina erzählt von der Gründung der Vinzentinerinnen durch Vinzenz von Paul und wie seine Worte "Liebe im Herzen haben genügt nicht, sie muss in Taten übergehen!", das Wirken der religiösen Frauengemeinschaft beeinflusste.

Vinzentinerinnen / © KNA-Bild/KNA (KNA)
Vinzentinerinnen / © KNA-Bild/KNA ( KNA )

"Liebe im Herzen zu haben, genügt nicht. Sie muss in Taten übergehen." Seit Vinzenz von Paul, der Gründer der Schwestern Gemeinschaft der Vinzentinerinnen, diese Worte gesprochen hat, sind Jahrhunderte vergangen. Sein Auftrag an die Schwestern und ihr Dienst sind jedoch bis heute bestehen geblieben, auch wenn die Bedürfnisse der Menschen und die Möglichkeiten, sie zu begleiten, sich im Laufe der Zeit verändert haben.

Die Vinzentinerinnen haben ihre Aufgabe immer darin gesehen, die Güte und Menschenfreundlichkeit Gottes sichtbar zu machen. Im Dienst an den Armen, an den Kranken und Bedrängten. Zum ersten Mal in der Kirchengeschichte haben es Vinzenz und Luise Marillac (geschafft), ihre Schwestern außerhalb von Klostermauern einzusetzen in den Elendsvierteln der Stadt, in den Dörfern zur Pflege der Kranken, zum Unterricht und für die Katechese bei Kindern und Jugendlichen. Eine religiöse Frauengemeinschaft, die sich bewusst als eine Alternative zur strengen Klausur der Nonnen verstand, war in der katholischen Kirche damals etwas völlig Neues.

Statt eines ewigen Gelübdes legten sie ein Versprechen ab, das für ein Jahr gilt und bis zum Tod immer wieder erneuert werden kann oder auch nicht. Statt Schleier und Ordenstracht tragen sie die Tracht der bretonischen Landmädchen, die in Paris als Hausangestellte tätig werden. Sie kennen vielleicht noch diese Schwesterntracht mit diesen großen weißen Flügeln. Das sah immer sehr interessant aus.

Sie gingen von Haus zu Haus, betreuten dort die Kranken, Alten und Waisen, kümmerten sich um Häftlinge und sorgten in den Hospitälern für eine organisierte Krankenpflege. Das unglaubliche Wagnis, die Güte und Menschenfreundlichkeit Gottes auf die Straßen der Welt zu tragen, ist gelungen. Von Paris aus verbreitete sich die Gemeinschaft über die ganze Welt. Ich bin immer wieder beeindruckt, welche Möglichkeiten sich eröffnen, wenn ein oder zwei Menschen, gepackt und geprägt von der Liebe Gottes, es wagen, diese Liebe in die Tat umzusetzen und viele Tausend Menschen es ihnen über die Jahrhunderte nachgemacht haben und bis heute für Gott und für die Menschen im Dienst sind. Nach diesem einen Wort des Vincenz von Paul. Liebe im Herzen zu haben, genügt nicht. Sie muss in Taten übergehen.


Quelle:
DR