Sonntagsfrage: Wer war eigentlich Hanno?

Wie der Dickhäuter den Vatikan aufmischte

Ein Elefant im Vatikan? Ja, den gab es tatsächlich. Wie der dahin gekommen ist, warum man heute noch in Rom über ihn redet und viele Antworten mehr gibt es in unserer Sonntagsfrage.

Hanno, der Vatikan-Elefant (KNA)
Hanno, der Vatikan-Elefant / ( KNA )

Gelebt hat Vatikan-Elefant Hanno zischen 1510 und 1516, besonders alt geworden ist er also nicht. Aber er hat seine Spuren hinterlassen und schon damals für jede Menge Aufregung gesorgt. Hanno war ein Geschenk von König Manuel von Portugal an den damaligen neuen Papst im Amt, an Papst Leo X.

Elefant mit Manieren

Der Vatikanexperte Ulrich Nersinger weiß, dass sich viele Geschichten darum ranken, wie Papst Leo reagiert haben soll, als er das besondere Geschenk entgegennahm. Er soll sich unheimlich gefreut haben über dieses exotische Tier und angeblich hat Elefant Hanno, ob Zufall oder gewollt, einen Knicks gemacht, als er den Papst gesehen hat.
Klar ist auf jeden Fall, das geht aus zahlreichen Unterlagen und Aufzeichnungen hervor, dass die Ankunft von Hanno in Rom, im Vatikan, ein enormes Ereignis gewesen sein muss.

Neugierige Blicke

Schon die Anreise des Elefanten war ein ziemliches Abenteuer: Allein die Reisevorbereitungen haben viele Wochen gedauert, denn Hanno kam ursprünglich aus Indien. Per Schiff ging es damals für ihn zuerst nach Lissabon und von dort dann nochmal mit dem Schiff weiter an die italienische Küste.

In den Häfen, an denen man anlegte, warteten hunderte Menschen neugierig auf die besondere Fracht und versperrten teilweise den Weg, sodass das Schiff kaum richtig anlegen konnte.
Zur absoluten Sensation wurde der Elefant dann aber auf seinem Weg über Land. In einem italienischen Gasthaus in Corneto, in dem man über Nacht belieben wollte, brachte tatsächlich eine Menschenmenge, die einen Blick auf den Elefanten werfen wollte, das Dach der Herberge zum Einsturz.
Aber: Mit Sicherheit war alles wieder gut, als man dann mit dem Elefant in den Vatikan einziehen konnte..das wird in den Unterlagen als „Triumphzug“ beschrieben.