Sonntagsfrage: Wieso wird hier Reis geworfen?

Ein Hochzeitsbrauch und seine Herkunft

Es vergeht jetzt im Sommer kaum ein Wochenende, an dem man nicht einem Brautpaar über den Weg läuft. In den schönsten Monaten des Jahres wird überall geheiratet und jede Menge Reis geworfen. Aber wieso eigentlich? Was hat das Reis werfen zum Hochzeitsbrauch gemacht?

Hochzeit (dpa)
Hochzeit / ( dpa )

Fruchtbarkeit

Reis ist schon seit langer Zeit ein wichtiges Symbol für Fruchtbarkeit. Ihn zu werfen bedeutet, dass man diese Fruchtbarkeit auch den Frischvermählten wünscht. Wird der Reis nach dem Brautpaar geworfen, wünscht man ihnen eine fruchtbare Ehe und viel Nachwuchs.

In manchen Gegenden werden später sogar die Reiskörner gezählt, die in der Frisur der Braut liegen geblieben sind. Warum? Weil die Anzahl der Reiskörner der Zahl der zu erwartenden Kinder entsprechen soll..

Von Glück und Wohlstand..

Aber nicht nur das Thema Fruchtbarkeit spielt eine Rolle: In manchen Gegenden sollen außerdem die bösen Götter beschwichtigt werden. Durch das Werfen von Reis soll Unglück vom Hochzeitspaar abgehalten werden. Übrigens: Früher bewarf man das Brautpaar gar nicht unbedingt nur mit Reis, sondern mit allerlei verschiedenen Körnern, die in den kommenden Jahren Glück, Wohlstand und besonders Fruchtbarkeit bringen sollten. Und irgendwann ist davon nur der Reis übrig geblieben.

Doch immer mehr Hochzeitsgäste suchen nach alternativen zum Reis. Weil besonders die Braut gerne mal schimpft, wenn die Reiskörner ins Gesicht geworfen werden. Heute nutzen viele Gäste Blütenblätter von Rosen oder anderen Blumen, um sie zu werfen. Alternativ werden Seifenblasen gepustet, Luftschlangen oder Konfetti geworfen. Auch das sieht schön aus und tut nicht weh.