Faszination Kloster (04)

Von wegen hinter dicken Mauern! - Kloster in der Welt

Zum Bild einer Ordensgemeinschaft gehört vor allem das autarke Leben hinter den hohen Klostermauern. Das ist aber nur ein Teil der Wahrheit. Ordensbrüder und -schwestern haben sich schon immer auch "draußen" für die Menschen engagiert. Ob Jugendarbeit, Mission oder Seelsorge, Mönche und Nonnen setzen sich ein! Für Leute, denen sonst keiner zuhört. - Wir stellen das Klosterleben "in der Welt" vor. "Das Kloster ist kein Gebäude oder ein Ort, ich habe das Kloster in mir, egal wo ich hingehe!"

 (DR)

Zum Beispiel Bruder Pascal aus Halle in Sachsen-Anhalt. Als Schulseelsorger ist er tätig. Jugendarbeit in der Diaspora. Die sieht etwas anders aus als Jugendarbeit in katholisch geprägten Regionen. Die Menschen haben eine gewisse Berührungsangst vor krichlichen Themen, dafür gibt es aber auch weniger Vorurteile. Die Gemeinden selbst halten enger zusammen. Das hat ein bisschen was von Ur-Gemeinde, weil alle aus Überzeugung mitmachen. Bruder Pascal geht in Ordenskleidung in die Schulen, damit jeder sofort weiß, wo er herkommt. Schüler und Lehrer sprechen ihn mit ihren persönlichen Problemen an. Für sie ist er mehr Psychologe als Ordensmann. Auch wenn er außerhalb der Klostermauern tätig ist: Das Kloster spürt er in sich selbst, egal wo er hingeht.



Ein ordensähnliches Leben führen Männer und Frauen im Fokolar. Eine Gemeinschaft die nach dem 2. Weltkrieg in der katholischen Kirche entstanden ist. Eine von ihnen ist Maria Kuschel aus Hannover. Tagsüber arbeitet sie als Arztsekretärin. Lebt aber mit anderen Frauen in einer Fokolargemeinschaft. Theologin ist sie nicht. Aber sie hat sich zu einem Leben in Ehelosigkeit entschlossen. Das Fokolar ist überkonfessionell. Alle werden aufgenommen: Katholiken, Protestanten aber auch Muslime oder Menschen ohne Bekanntnis. - Eine andere Art des Lebens mit Gott, außerhalb des Klosters.