Walter Kohl über gelingendes Leben

„Was uns wirklich trägt“

„Für mich war es faszinierend, dass hier zwei Menschen, die völlig unterschiedliche Lebensläufe haben, in vielen wichtigen Fragen zu ähnlichen Antworten kommen“, sagt Walter Kohl im domradio.de Interview. Zusammen mit Pater Anselm Grün hat er ein Buch über gelingendes Leben geschrieben. „Was uns wirklich trägt“, so heißt es.

Walter Kohl / © Andrea Wolf
Walter Kohl / © Andrea Wolf

„Ich war in einer psychologischen Sackgasse. Ich hatte alles verloren – meinen Glauben, mein Selbstvertrauen. Ich hatte meinen Freitod komplett fertig als einen Tauchunfall geplant“, erzählt Walter Kohl. Damals kam für den Sohn von Hannelore und Helmut Kohl alles zusammen: Die Spendenaffäre um seinen Vater, der Tod seiner Mutter und die Trennung von seiner Frau. Walter Kohl war am Ende. Gerettet hat ihn auch ein Aufenthalt in der Abtei Münsterschwarzach. Dort lernte er Anselm Grün kennen, der ihm eine neue Spiritualität und einen neuen Weg zum Glauben zeigte.

Walter Kohl krempelte sein Leben komplett um. Er gab seine Karriere als Investment-Banker auf. Heute leitet er das Zentrum für Lebensgestaltung in Königstein und gibt Kurse für Führungskräfte. „Die Vorstellung gemeinsam mit Anselm Grün, der eine so große Rolle für mein Leben spielt, ein Buch zu schreiben, war eine große Herausforderung“, sagt Walter Kohl.

Im domradio.de Interview erzählt er auch, was es für ihn heute bedeutet, der Sohn von Helmut Kohl zu sein. Sein Vater ist krank, sitzt im Rollstuhl und kann kaum sprechen. Seine Auftritte in der Öffentlichkeit wecken zwiespältige Gefühle. Vielen kommt es vor, als würde er als lebende stumme Legende in der Medienöffentlichkeit vorgeführt. Dazu Walter Kohl: „Mit meiner Mutter Hannelore wären solche Auftritte – wie der zuletzt auf der Buchmesse – nicht passiert“.


Walter Kohl im domradio Interview / © Andrea Wolf
Walter Kohl im domradio Interview / © Andrea Wolf