Thesy Teplitzky über "Kölner Portraits“

Rembrandt schaut verschmitzt

"Wenn man sich mit diesen Portraits beschäftigt, hat man oft das Gefühl, dass man die Menschen persönlich kennt“, erzählt Thesy Teplitzky im domradio.de Interview. In ihrem Bildband "Kölner Portraits / vom späten Mittelalter bis zur Romantik“ zeigt die Autorin die Menschen hinter den Bildern.

Carl Begas und Johann Peter Weyer / © Rheinisches Bildarchiv Köln
Carl Begas und Johann Peter Weyer / © Rheinisches Bildarchiv Köln

"Rembrandt hatte am Ende seines Lebens großes Leid zu ertragen. Sein einziger Sohn Titus ist an der Pest gestorben. Er selbst war stark verschuldet. Mit 63 Jahren ist der Maler gestorben“; erzählt Thesy Teplitzky. In ihrem Buch nimmt sie sein wahrscheinlich letztes Selbstbildnis unter die Lupe. Auf dem Bild, das im Kölner-Wallraf-Richartz-Museum hängt, scheint Rembrandt kurz vor seinem Tod zu lachen. "Ich sehe es eigentlich gar nicht als ein Lachen an“, sagt die Autorin, "Röntgenaufnahmen zeigen auch, dass er ursprünglich den Mund geschlossen hatte. Er sieht eher ein wenig verschmitzt aus, aber er lacht nicht.“

Thesy Teplitzky erzählt in ihrem Buch die Geschichte der Portraits aus fünf Jahrhunderten. Im Vordergrund stehen – neben den Bildnissen selbst – die Lebensgeschichten der Dargestellten, die zumeist eine herausragende Rolle im kulturellen und wirtschaftlichen Gefüge der Stadt Köln spielten. So trifft der Leser etwa auf den Kunsthändler Everhard Jabach, der von den bedeutendsten Malern des 17. Jahrhunderts porträtiert wurde, Stadtbaumeister Johann Peter Weyer und nicht zuletzt auf Ferdinand Franz Wallraf, aus dessen umfangreichen Sammlungen der Grundbestand fast aller Kölner Museen hervorging.


Rembrandt Selbstbildnis / © Rheinisches Bildarchiv Köln
Rembrandt Selbstbildnis / © Rheinisches Bildarchiv Köln