Ralf Rothmann über große Sehnsucht und Wendepunkte im Leben

Shakespeares Hühner

Paris, Berlin, Japan und natürlich das Ruhrgebiet - ein Bistro, ein Zen-Buddhistisches Kloster, ein Pferdestall. Ralf Rothmanns Erzählungen in seinem neuen Buch "Shakespeares Hühner" spielen in verschiedenen Ländern und an den unterschiedlichsten Orten. Der Autor kennt diese Orte. So war er auch schon einmal in einem Zen-Kloster in Japan. Überhaupt schimmert die Suche nach dem Sinn des Lebens und das Religiöse immer wieder in seinen Geschichten durch.

 (DR)

Im domradio Interview erzählt er von seinem Besuch im Zen-Kloster: "Beim Meditieren soll man sich fühlen wie Wasser in Wasser. Man soll sich ganz leer machen, um dem großen Raum, dem Geheimnis in sich, Raum zu geben. Man soll den kleinen Raum, den man selber darstellt, auflösen". Weiter erinnert sich Rothmann an seine katholischen Kindheit im Ruhrgebiet: "Für mich war die Zeit als Ministrant eine sehr innige Zeit. Diese Zeit hat mich davor bewahrt, alle spirituellen Verbindungen zu kappen, wie das in meiner Generation durchaus üblich ist. Da pflegt man einen zynischen Atheismus. Die Zeit in der Kirche hat mir geholfen, hat mir auf den Weg geholfen." Sein Buch "Shakespeares Hühner" wurde soeben auf Platz eins der SWR-Bestenliste im Monat Juni gewählt.



Ralf Rothmann / Shakespeares Hühner / Suhrkamp Verlag / 211 Seiten / 19 Euro 95