Maik Brüggemeyer über seinen Bob Dylan Roman "Catfish“

Rätselhafter Bob Dylan

"Ich habe Bob Dylan am Lagerfeuer einer Jungkolping Gruppe kennen gelernt“, sagt der Musikjournalist Maik Brüggemeyer im domradio.de Interview: "Unser Gruppenleiter hat damals von dem Song Catfish geschwärmt.

Maik Brüggemeyer / © Dobromila Walasek
Maik Brüggemeyer / © Dobromila Walasek

Das Lied handle von einem Trickser und Betrüger, sagte er. Erst Jahre später habe ich festgestellt, dass der Song einen ganz anderen Inhalt hat.“  Für Bob Dylan und seine Lieder hat fast jeder eine andere Deutung. Der Rockstar gibt viele Rätsel auf, resümiert Maik Brüggemeyer auch in seinem Roman "Catfish“.

Über keinen Künstler sind derart viele Biografien erschienen, und doch wissen wir eigentlich nichts über diesen Mann. Daran ändert auch der Bob Dylan Roman von Maik Brüggemeyer nichts, weitaus spannender ist es doch ohnehin, sich den unterschiedlichen Kunstfiguren anzunähern, die Dylan in den letzten fünfzig Jahren geschaffen hat. Maik Brüggemeyer hat sich auf die Suche nach diesen sehr unterschiedlichen Dylans gemacht. "Das Schöne an Bob Dylan ist, dass er Rätsel aufgibt, und es geht nicht darum, diese Rätsel zu lösen, sondern sie auszustellen als etwas sehr Faszinierendes, mit dem man viel Spaß haben kann, das einen weiterbringen kann und einem Erlebnisse bringt, die man bei sehr wenigen anderen Künstlern hat", sagt Brüggemeyer.

Im domradio Interview erzählt der Autor auch von der christlichen Phase im Leben von Bob Dylan Ende der siebziger Anfang der achtziger Jahre: "Dann war das plötzlich wieder weg. Wenig später sieht man ihn auf einem Plattencover in Jerusalem stehen – mit einer Kippa. Keiner weiß, ob er da zum jüdischen Glauben seiner Väter zurückgekehrt ist.“ Warum Dylan 1997 in Rom vor Papst Johannes Paul II. auftrat, darüber kann Brüggemeyer auch nur spekulieren: "Kurz zuvor war er schwer krank und hat quasi an die Himmelstür geklopft, ob es das war? Vielleicht hat Papst Johannes Paul II. ihm aber auch imponiert? Wir wissen es nicht“.


Maik Brüggemeyer / © Dobromila Walasek
Maik Brüggemeyer / © Dobromila Walasek