„Wer hier war, hatte das Land verlassen, ohne die Grenze zu überschreiten“, schreibt Lutz Seiler über die Insel Hiddensee. Auf der Ostsee-Insel trafen sich zu DDR Zeiten Intellektuelle und Künstler - Aussteiger, die das System satt hatten. Hier arbeiteten sie als Saisonkräfte, als Kellner oder Tellerwäscher. Der Autor Lutz Seiler hat diese besondere Atmosphäre auf Hiddensee erlebt, er hat dort als Tellerwäscher gearbeitet. Sein Romanheld Ed ist ein Schiffbrüchiger des Lebens, der nach Hiddensee flieht und dort in Kruso einen unvergleichlichen Lehrer und Freund findet.
„Das ist kein Buch, das historisch festgenagelt ist - im Sommer 89,“ sagt Lutz Seiler: „sondern ich würde es schön finden, wenn man noch einmal über den Freiheitsbegriff nachdenkt, nachdem wir uns von allen Utopien verabschiedet haben.“ Im domradio.de Interview spricht er auch über das Stehen am Meer als mögliche Jenseitserfahrung, „dort, wo die Grenze nicht mehr sichtbar ist“, und über kindliche Gottesphantasien: „ein trafohaus … hinter einer tür aus stahl / sass der liebe Gott; er war / unendlich klein & lachte / oder schlief“