Lily Brett über ihren Roman "Lola Bensky"

Leben und Tod sind komisch

Mit "Einfach so" wurde die amerikanische Schriftstellerin Lily Brett weltbekannt. In ihrem neuen Roman "Lola Bensky" erzählt sie das Schicksal einer Tochter von KZ-Überlebenden, die mit den Stars der wilden Sixties unverblümt über die großen Themen des Lebens redet. Im domradio.de-Interview geht es um Parallelen zwischen Romanheldin und Autorin, um Tod und Lachen.

 (DR)

"Wenn ich über den Tod nachdenke, der in meinem Leben so präsent war und ist, dann schätze ich auf eine merkwürdige Art und Weise die Freude, die Fröhlichkeit und das Lachen. Ich begreife dann wie lebenswichtig das Lachen für das Leben ist." Lily Brett erzählt in "Lola Bensky" die Geschichte einer Frau, die Tochter von KZ-Überlebenden ist. Sie kommt nach Amerika und arbeitet dort für ein Musikmagazin. Ob Jimi Hendrix, Janis Joplin oder Jim Morrison  - sie interviewt alle großen Stars der sechziger Jahre.  



"Natürlich gibt es da viele Gemeinsamkeiten zwischen Lola Bensky und mir", sagt Lily Brett: "Und doch ist das Buch ein Roman".



Lola Benskys Leben ist geprägt von Verlust und Tod. Sie fühlt sich einsam. Selbst als sie Kinder hat und einen Mann, der sie innig liebt, bleibt die große Einsamkeit: "Denn sie fühlt immer die Gefahr in sich, dass alles könnte ihr von heute auf morgen wieder weggenommen werden. Sie kommt aus einem Kindheits-Universum, in dem das Gefühl immer gegenwärtig ist, dass dir alles über Nacht weggenommen werden kann." Dieses Gefühl hat Lola Bensky von ihren Eltern geerbt, denen die Nazis ihre Familien, ihr Land, Ihre Kultur, ihre Sprache, ihre Jugend - einfach alles weggenommen haben. Lily Brett erzählt in ihrem Roman das Schicksal einer Tochter von KZ-Überlebenden, und sie erzählt von einer jungen Frau, die die Stars der wilden Sixties trifft und mit ihnen ganz unverblümt über die großen Themen des Lebens redet.