Husch Josten über ihren Roman „Der tadellose Herr Taft“

Auf der Suche nach Orientierung

„Ich habe oft das Gefühl, die Themen, die uns umgeben, sind so vielfältig, so unterschiedlich, dass wir gar nicht mehr wissen, wo wir anfangen sollen zu denken“, sagt Husch Josten im domradio.de Interview. In ihrem neuen Roman „Der tadellose Herr Taft“ geht es um fehlende Orientierung, um Liebe, um einen Romanhelden, der alles verliert, um das Leben neu zu entdecken.

Husch Josten / © Brigitta Leber
Husch Josten / © Brigitta Leber

Sang- und klanglos wird Daniel Taft von seiner gerade erst geheirateten Frau verlassen. Warum hat sie das getan? Taft sucht nach Antworten. Er verläßt die gemeinsame Wohnung und zieht in Veronikas Heimatstadt. Dort eröffnet er einen Laden. „Theorie“ nennt er das Geschäft. Dort verkauft er Ideenkarten, einfache Karten mit einzelnen Worten, die den Käufer inspirieren sollen. Die Geschäftsidee wird ein Riesenerfolg und bringt Daniel Taft bis ins Fernsehen.

In Husch Jostens Roman geht es um die Frage, was den Menschen Orientierung geben kann. Daniel Taft offeriert ihnen, was ihm durch den Kopf schießt, und was er gar nicht weiter bedenken will. Er legt es hin, und die Menschen kaufen seine Themen. „Erstaunlicherweise finden sie darin Orientierung“, sagt Husch Josten: „weil sie sich Zeit genommen haben über ein Wort nachzudenken und sich zu fragen, warum hat mich dieses Thema angelacht – warum habe ich diese Ideenkarte gekauft“.

Am Ende kommt für Daniel Taft alles anders als erwartet und geplant. Eine Frau taucht in seinem Laden und in seinem Leben auf und wird immer wichtiger für ihn. Olivia ist Berufssoldatin in Afghanistan. Sie ist eine ungewöhnliche Frau, die Daniel Taft auch deswegen fasziniert, weil sie die große Frage beschäftigt: wofür lohnt es sich zu kämpfen? Wofür würden wir kämpfen? Eine Frage, die den Roman von Husch Josten ebenfalls grundiert.

Am Montag, den 15. September, stellt Husch Josten ihren neuen Roman „Der tadellose Herr Taft“ um 19 Uhr 30 im Kölner Literaturhaus vor. Eine Lesung mit Musik von Alexander Päffgen.


Husch Josten / © Brigitta Leber
Husch Josten / © Brigitta Leber