Hanns-Josef Ortheil über seinen Glauben

In der katholischen Kirche aufgehoben

"Wenn man christlich denkt, denkt man an die Aufgehobenheit des Menschen", sagt Hanns-Josef Ortheil im domradio.de Interview: "Und das schafft in der Kindheit ein immenses Vertrauen in die Welt."

Hanns-Josef Ortheil vor dem Kölner Dom / © domradio
Hanns-Josef Ortheil vor dem Kölner Dom / © domradio

"Ein Vertrauen darauf, dass die Welt nichts Böses und Feindliches ist, sondern auch auf mich zugeordnet ist", so der Autor in dem Gespräch mit domradio.de, in dem er über seine katholische Kindheit in Köln, seinen Glauben heute und darüber, was für ihn Eucharistie ist, spricht.

Hanns-Josef Orhteil ist 1951 in Köln geboren, er ist in Mainz und Wuppertal aufgewachsen. Orhteil ist promovierter Germanist und gleichzeitig Konzertpianist. Er lebt seit vielen Jahren als freier Schriftsteller in Stuttgart. Seit über zehn Jahren hat er zudem die erste Professur für kreatives Schreiben an der Universität in Hildesheim inne.

"In eine bestimmte Lebensform hineingeboren"

"Mein kindlicher katholischer Glaube prägt mich bis heute", sagte Hans-Josef Ortheil über seine Glaubensbiografie: "Wenn man in den fünfziger Jahren in Köln in einem katholischen Elternhaus aufgewachsen ist, dann ist man in eine bestimmte Lebensform hineingeboren worden." Orhteil ist einer der wenigen bedeutenden Schriftsteller, die über ihre Glaubenserfahrung auch schreiben. In seinem Roman "Die Erfindung des Lebens", erzählt er vom Besuch der Messe im Kölner Dom und in seinem neuen Roman "Das Kind, das nicht fragte" beschreibt er, wie ein Kind zum ersten Mal zur Beichte geht. 

Im domradio.de Interview erzählt der Autor auch, was für ihn Eucharistie ist: "Eucharistie ist der Versuch, sich um einen Tisch zu versammeln und dabei nicht zu wissen, wer der Gastgeber ist. Die Jünger merken erst am Ende seines Lebens, dass der gekreuzigte und auferstandene Jesus der Gastgeber war. Genau das ist das Radikale der Eucharistie und macht sie so geheimnisvoll."

(dr)