Ferdinand von Schirach glaubt an Schuld UND Schicksal

"Schuld"

"Es gibt Leute, die behaupten, ich würde jesuitisch denken", sagt Ferdinand von Schirach in domradio Bücher. Aber als moderner Jesuit möchte sich der Star Anwalt doch nicht bezeichnen, obwohl er im Jesuiten-Internat St. Blasien aufwuchs. Sein Buchdebüt "Verbrechen" wurde ein Bestseller und in dreißig Sprachen übersetzt. Jetzt ist sein zweites Buch mit Geschichten aus seinem Anwaltsleben erschienen. "Schuld" heißt es und stellt die Frage nach Gut und Böse, Schuld und Unschuld.

 (DR)

Von Schirach glaubt nicht an verbrecherische Gene: „Es gibt zwar frühe Prägungen. Ob einer Verbrecher wird oder nicht, das liegt aber an völlig anderen Dingen, das liegt an ganz kleinen Dingen, an Gabelungen, an denen wir einfach falsch gehen, und das wird uns erst Jahre später bewusst. Ich glaube nicht, dass Verbrecher geboren werden, sondern dass die Situation selbst den Verbrecher gebiert".