Felicitas Hoppe über ihren neuen Roman

"Hoppe" ist katholisch

"Ich bin katholisch aufgewachsen, und das ist ein Hintergrund, der mich sehr geprägt hat und den ich auch nicht missen möchte". Die Büchner-Preisträgerin Felicitas Hoppe bekennt sich im domradio.de-Interview zum katholischen Glauben und erinnert sich an ihre erste Beichte. "Ich weiß noch, dass meine Mutter mich damals aus dem Beichtstuhl holen musste, weil ich nicht heraus kam. Mir gefiel es einfach ziemlich gut da."

 (DR)

Auch in ihrem Roman "Hoppe" ist die katholische Kirche sehr präsent. "Hoppe" ist in diesem Roman eine erfundene Figur, die sich die Autorin ausgedacht hat, um sich all ihre Lebenswünsche zu erfüllen. Ihre Romanheldin erlebt von Kind auf an all die Wünsche, die sich die reale Felicitas Hoppe jemals erträumt hat. Am Ende stellt die Autorin erstaunt fest, dass das erträumte Leben nicht schöner ist, sondern eher weniger schön als das reale Hoppe-Leben.



Im Hoppe-Roman gibt es aber auch viele Schnittstellen zwischen realer und erträumter Existenz. So kommt Hoppe zur Kommunion. Ihre Romanmutter sagt: "Wer am Tisch des Herrn essen kann, ist für immer in Sicherheit und geht niemals hungrig zu Bett." Hoppe bekommt so einen Schutzmantel, der sie auf all ihren Abenteuern weltumspannend begleitet. Die Heilige Kommunion bietet ihr ein "Behaust-Sein im Unbehausten", eine Verbindung, die sie nie im Stich lässt, ein transzendentales Schutzkleid. Autobiografisch ist auch die Beschreibung der ersten Beichte. Für Felicitas Hoppe ein Erlebnis, das sie begeistert. "Das aufgespannte Ohr Gottes", hört ihr zu. "Ich erlebte eine Mischung aus vagem Schuldbekenntnis und Erfindung - ein Prozess, in dem sich die Schönheit der Diskretion mit dem Glauben an die unendliche Möglichkeit der Fiktion einerseits und der möglichen Absolution andererseits verband." Im domradio.de-Interview spricht Felicitas Hoppe nicht nur über ihre erste Beichte, sondern auch über mögliche neue Formen der Religion, über die Kunstreligion und über die Möglichkeiten der Kirche in der Praxis neue Glaubensformen zu entwickeln.



Felicitas Hoppe / Hoppe / S. Fischer Verlag / 332 Seiten / 19,99 Euro