Elisabeth Zöller über die Edelweißpiraten

"Wir tanzen nicht nach Führers Pfeife"

Lange Zeit ist ihnen Unrecht angetan worden. Die Widerstandsgruppe der Edelweißpiraten wurde in der Nachkriegszeit diffamiert, verunglimpft und dumm verurteilt. Das seien doch nur jugendliche Kleinkriminelle gewesen und keine politische Widerstandgruppe gegen den Nationalsozialismus, hieß es bis in die 80er Jahre. Erst sehr spät wurden der Mut und auch die politische Bedeutung der jungen Edelweißpiraten anerkannt und gewürdigt. Wer waren die Edelweißpiraten? Was waren das für Jugendliche, die sich in Köln trauten, Flugblattaktionen gegen die Nazis zu organisieren? Elisabeth Zöller hat nun einen spannenden Jugend-Roman über die Edelweißpiraten geschrieben. "

 (DR)

Wir tanzen nicht nach Führers Pfeife", heißt ihr Buch. Im domradio.de Interview erzählt sie, warum die jugendliche Widerstandsgruppe erst so spät anerkannt wurde: "Viele hatten nach dem Krieg ein schlechtes Gewissen. Denn die Jugendlichen, die Arbeiterkinder, zeigten ihnen ja auch, dass man damals Widerstand leisten konnte. Während die meisten Deutschen geschwiegen haben, hatten hier Jugendliche den Mut, aufzustehen und Sand ins Getriebe der Hitler Maschinerie zu streuen". Den Geschichten der verblendeten HJ-Jugendlichen, denen Hitler die Köpfe verdrehte, stellt Elisabeth Zöller hier eine andere Jugend gegenüber und zeigt damit, dass es damals neben der HJ-Generation auch junge Menschen in Deutschland gegeben hat, die Widerstand leisteten.