Der zweite Weltkrieg aus der Sicht deutscher Soldaten

"Der Führer war wieder viel zu human, viel zu gefühlvoll"

"Die katholischen Wehrmachtssoldaten sind beim Töten und Morden im zweiten Weltkrieg genauso dabei, denn das militärische Wertesystem, die Aufgaben, die erfüllt werden müssen, das Töten für eine größere Aufgabe zum Wohlsein des Volkes war stärker als das christliche Wertesystem." Professor Sönke Neitzel hat zusammen mit Professor Harald Welzer 150.000 Seiten Abhörprotokolle des britischen und amerikanischen Geheimdienstes aus dem zweiten Weltkrieg ausgewertet.

 (DR)

Abhörprotokolle deutscher Soldaten, die zeigen, wie die Soldaten den Krieg wahrnahmen, welche Rolle ihre soziale und regionale Herkunft dabei spielte, wie sie über das Kämpfen dachten - kurz: wie die Soldaten ihre Welt, die Welt des zweiten Weltkriegs sahen. In den Büchern "Soldaten - Protokolle vom Kämpfen, Töten und Sterben" und "Der Führer war wieder viel zu human, viel zu gefühlvoll - Der zweite Weltkrieg aus der Sicht deutscher und italienischer Soldaten" haben die beiden Professoren ihre Forschungsergebnisse veröffentlicht. Im domradio.de-Interview erzählen sie, warum der christliche Glauben die Soldaten nicht davon abgehalten hat zu morden und warum jeder Krieg Gewalt entfesselt und Menschen zu Mördern macht.