Das Schicksal chinesischer Frauen in Zwangsbordellen im zweiten Weltkrieg

Ruth Hallo über „Die Trostfrauen“

„Seit ich vom Schicksal der sogenannten Trostfrauen im zweiten Weltkrieg gelesen habe, hat mich das Thema nicht mehr losgelassen“, sagt die Autorin Ruth Hallo im domradio.de Interview. Während des chinesisch-japanischen Krieges wurden hunderttausende Frauen in Zwangsbordellen der japanischen Armee versklavt. Ruth Hallo erzählt in ihrem Roman „Die Trostfrauen“ die Geschichte der dreizehn Jahre alten Meian Ling, die in einer „Trostfrauenstation“ gequält, gefoltert, vergewaltigt wird.

Ruth Hallo / © Fotostudio Unger
Ruth Hallo / © Fotostudio Unger

„Die Japanische Regierung ist bis heute nicht dazu bereit, eine Entschuldigung auszusprechen und eine staatliche Verantwortung zu übernehmen“, sagt Ruth Hallo. Die Regierung spekuliere da auf eine biologische Lösung, das heißt, bald werden die letzten überlebenden „Trostfrauen“ gestorben sein. Ruth Hallo hat mit mehreren Frauen gesprochen, die damals in Zwangsbordellen versklavt wurden. In ihrem Roman „Die Trostfrauen“ verdichtet sie das Schicksal dieser Frauen in der Geschichte von Meian Ling, die unter falschen Versprechungen aus ihrem Dorf gelockt wird und in einem Bordell der japanischen Armee landet.

„Vergewaltigungen und Versklavungen von Frauen im Krieg ist eine Methode, um das bekämpfte Volk zu demütigen“, sagt Ruth Hallo und verweist auf die Aktualität ihres Romans. Das Schicksal der chinesischen Frauen im zweiten Weltkrieg wiederhole sich bis heute überall auf der Welt. „Deswegen ist es wichtig darüber zu berichten, damit die Menschen an die Frauen denken, denen die schlimmsten Verbrechen angetan werden“.


Ruth Hallo / © Fotostudio Unger
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