Autor Baltscheit über Demenz im Kinderbuch

"Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor"

Kinderbuchautor Martin Baltscheit hat keine Angst vor großen Themen. "Ich kann Kindern alles erzählen, es kommt nur darauf an, wie ich das mache", sagt er im domradio.de-Interview. In "Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor" erzählt er von einem lebenslustigen Fuchs, der graubärtig wird und an Altersdemenz erkrankt.

 (DR)

Für sein Bilderbuch wurde der Autor und Illustrator 2011 mit dem deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. "In meiner Geschichte war der Fuchs immer gut zu den anderen Füchsen, und nun sind die anderen auch gut zu ihm - sie kümmern sich um ihn. Sie helfen ihm," sagt Baltscheit und schreibt in seinem Buch über den Fuchs, der den Verstand verlor: "Er wußte nichts und fühlte nur. Er fühlte, wenn jemand seine Wunden leckte. Er fühlte wie es ist, keinen Hunger zu haben. Er liebte es, wenn die jungen Füchse von der Jagd erzählten. Ein paar Dinge fielen ihm schwer: Er konnte sich keine Namen merken. Er fand den Weg nach Hause nicht. Er schlief nie gern allein. Aber das musste er auch nicht".



Martin Baltscheit erzählt auch, wie er über ernste, große Themen schreibt, so dass sie für Kinder erfahrbar werden. "Wichtig dabei ist, dass die Gesichte gut ausgeht und dass die Gerechtigkeit siegt", sagt er. So könne man Kindern durchaus auch von Jesus am Kreuz erzählen - "wenn man den Kindern zum Beispiel begreifbar macht, dass Jesus nach seinem Tod zu seinem Vater kommt, dass er dort auf dich aufpasst - und dass er an der Seite des Vaters für Gerechtigkeit sorgt".