13.000 Schlafplätze werden noch für das Taizé-Treffen gesucht

Das kleinste Zimmer kann es sein

Für das Taizé-Jugendtreffen über den Jahreswechsel in Berlin werden noch etwa 13.000 Schlafplätze gesucht. "Wir appellieren an die Berliner, die jungen Menschen nicht auf der Straße stehen zu lassen", sagte Taizé-Bruder Georg. Berlins Erzbischof Rainer Maria Woelki sieht in dem Treffen eine "klare Absage" an den Rechtsextremismus, die Jugendbegegnung sei vielmehr ein Bekenntnis zu Europa.

Zwei Quadratmeter reichen für Schlafsack und Isomatte (KNA)
Zwei Quadratmeter reichen für Schlafsack und Isomatte / ( KNA )

Erzbischof Woelki: Kein Platz für nationalistisches Gedankengut

"Deutschtümelndes und anderes nationalistisches Gedankengut passen nicht zu einem europäischen Jugendtreffen", sagte der Berliner Erzbischof am Donnerstag vor Journalisten in Berlin. Das von Gebet und Gesang geprägte Treffen sei auch ein Bekenntnis zu Europa, "das größer als die Eurokrise ist". Die ökumenische Gemeinschaft von Taizé (Frankreich) erwartet um den Jahreswechsel rund 30.000 Jugendliche in Berlin.



Woelki rief zusammen mit der evangelischen Pröpstin Friederike von Kirchbach und Berlins Kulturstaatssekretär Andre Schmitz (SPD) die Berliner und Brandenburger auf, den Jugendlichen Übernachtungsplätze zur Verfügung zu stellen. Die Taizé-Gemeinschaft sucht noch rund 13.000 Plätze, erforderlich seien nur rund zwei Quadratmeter für Schlafsack und Isomatte. Zugleich zeigten sich die Organisatoren zuversichtlich, dass die Teilnehmer in der Regel wie bei den vorausgegangenen Jugendtreffen bei privaten Gastgebern unterkommen.



"Wege des Vertrauens"

Das 34. europäische Jugendtreffen findet vom 28. Dezember 2011 bis 1. Januar 2012 unter anderem in Kirchengemeinden und den Messehallen statt. Zum Programm gehören auch Besuche in öffentlichen Einrichtungen. Geplant sind unter anderem Treffen mit Abgeordneten im Bundestag sowie mit Vertretern des Islam in Berlins bekanntester Moschee am Columbiadamm und des Judentums im Jüdischen Museum. Solche Begegnungen sollten die Teilnehmer ermutigen, sich auch in ihrer Heimat für das Motto des Treffens "Wege des Vertrauens" zu engagieren.



Schmitz dankte der Taizé-Gemeinschaft im Namen des Landes Berlin für die Entscheidung, das Europatreffen in der Bundeshauptstadt auszurichten. Er äußerte die Hoffnung, dass die Teilnehmer "auch die Kulturlandschaft Berlins erkunden". Nach seinen Angaben fördert das Land das Treffen mit rund 200.000 Euro aus Lottomitteln. Kirchbach würdigte das Treffen als "großes und konfessionsübergreifendes Fest". Zugleich betonte die Pröpstin, die aus Taizé stammenden Gebete und Gesänge seien bereits ein fester Bestandteil der Gottesdienste.