Pfarrer
Tobias Sellenschlo

Pfarradministrator in der Pfarrei Heilige Familie in Güstrow, Bützow, Teterow und Matgendorf
Pfarrer Tobias Sellenschlo / © Astrid Bartels (privat)
Pfarrer Tobias Sellenschlo / © Astrid Bartels (privat)

Den Pastoralen Raum Bützow, Güstrow, Matgendorf und Teterow in Mecklenburg leitet Tobias Sellenschlo als Pfarradministrator. Die Pfarrei Heilige Familie ist flächenmäßig größer als das Saarland, aber darin leben nur 5.000 katholische Gläubige.

Im September 2021 gab es einen Festgottesdienst mit Weihbischof Eberlein zur Gründung der bisher größten Pfarrei im Erzbistum Hamburg. Da wurde in Güstrow die Pfarrei "Heilige Familie" gegründet. Ihr Raum umfasst Güstrow, Bützow, Teterow und Matgendorf und Umgebung.

Pfarrer Tobias Sellenschlo musste zuvor die Kirchenbücher der alten Pfarrei schließen. ein emotionaler Moment, wie er DOMRADIO.DE gegenüber anschließend berichtete: "Ich habe am Samstagabend die Kirchenbücher der alten Pfarreien alle geschlossen. Das war ein komisches Gefühl, nach über 100 Jahren den Strich drunter zu ziehen. Insofern war es schön, am Sonntag den Neubeginn zu feiern."

Der Schritt zur Großpfarrei im September war aufgrund des Priester- und Gläubigenmangels im Erzbistum Hamburg notwendig geworden, erklärt Sellenschlo. Die Menschen hätten erstmal abwartend reagiert, er versuche als Seelsorger trotz der großen Entfernungen nahe an den Menschen zu sein:

"Die Fläche ist riesig. Wir haben von den beiden Punkten im Südwesten bis in den Nordosten über 100 Kilometer Strecke, die man im Pfarreigebiet zurücklegen kann, und 14 Kirchen und drei Kapellen noch dazu. Orte, an denen Gottesdienste gefeiert werden, wo Menschen leben. Das ist schwierig, da Kontakt aufzubauen, Beziehungen aufzubauen."

Doch da es nur 5.000 Gläubige in der Pfarrei seien, gebe es auch entsprechend weniger Taufen, Trauungen und Beerdigungen. Daher sei die Größe der Pfarrei "handelbar", so Pfarrer Sellenschlo. Das Erzbistum Köln kennt der Theologe gut, da er in Neuss Abitur gemacht hat. Doch ins Rheinland zieht es ihn nicht, da er festgestellt hat, dass er ein anderes "Platt" als die Menschen im Rheinland spricht, wie er im DOMRADIO.DE-Interview verriet. 

Auch seine pastorale Situation im eher kirchenfernen Norden hält er durchaus für reizvoll: "Wer Interesse hat, eine kleine Kirche, eine aktive Kirche in einem völlig säkularen Umfeld zu erleben, darf gerne vier Wochen Praktikum bei uns in der Pfarrei machen."

Sellenschlo ist seit 2022 bei den Maltesern in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg als Diözesanseelsorger. Seit dem darauffolgenden Jahr ist er im Erzbistum Hamburg Referent des Erzbischofs von Hamburg für die Orden, Säkularinstitute, geistlichen Gemeinschaften und Bewegungen. 

Stand:
Quelle:
DR

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