Erste Warnstreiks bei der Post - Auch Köln betroffen

Wenn der Postmann kein Mal klingelt

Wegen des Tarifkonflikts bei der Deutschen Post um Kündigungsschutz und Arbeitszeit sind die Briefkästen in 14 deutschen Großstädten am Dienstag leer geblieben. Rund 5000 Beschäftigte seien dem Aufruf zu einem Streik gefolgt, teilte die Gewerkschaft ver.di in Berlin mit. Durch die Arbeitsniederlegungen seien rund sechs Millionen Briefe und 150 000 Paketsendungen nicht zugestellt worden. Betroffen gewesen seien Berlin, München, Stuttgart, Mainz, Frankfurt am Main, Offenbach, Bremen, Hannover, Dresden, Essen, Köln, Bonn, Rostock und Kiel.

 (DR)

ver.di will die vorübergehenden Arbeitsniederlegungen auch in den nächsten Tagen «mit regionalen Schwerpunkten» fortsetzen. Die Gewerkschaft fordert für die rund 130 000 Tarifbeschäftigten die Verlängerung des am 31. März ausgelaufenen Ausschlusses betriebsbedingter Kündigungen bis Ende Juni 2011. Die Deutsche Post hatte in der zweiten Verhandlungsrunde am vergangenen Freitag eine Verlängerung um zunächst drei Monate angeboten. Dies lehnte ver.di ab. Zudem will ver.di zehn Arbeitszeitverkürzungstage, um «die arbeitsplatzvernichtende Wirkung» der von der Post für die Beamten geplanten Wochenarbeitszeiterhöhung von 38,5 auf 41 Stunden zu kompensieren.

Die Deutsche Post sprach von einem «vollkommen unnötigen» Arbeitskampf. «Es gibt keinen Grund für einen Streik», sagte Post-Sprecher Uwe Bensien. Schließlich würden die Verhandlungen am 9. April fortgesetzt. Lahmgelegt fühlt sich die Post durch den Ausstand allerdings nicht. Bensien sprach von «Nadelstichen». Vielerorts sollte die Post noch am Dienstag durch Ersatzkräfte zugestellt werden. «Spätestens morgen haben die Kunden ihre Post», sagte Bensien.