Synode im Vatikan tagt in Arbeitsgruppen

Erfahrungeberichte in vier Minuten

Die Weltsynode hat erstmals in Arbeitsgruppen getagt. Die 35 sogenannten circuli minores wählten zunächst je einen Berichterstatter und einen Schriftführer. Dann sprachen sie über ihre Erfahrungen mit dem weltweiten synodalen Prozess.

Weltsynode im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Weltsynode im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Dieser hatte in vielen Ländern bereits 2021 in den einzelnen Bistümern und Ordensgemeinschaften begonnen. Anfang 2023 waren in sieben kontinentalen Versammlungen die unterschiedlichen Ergebnisse zusammengetragen worden.

Die wiederum mündeten in das Arbeitspapier der jetzt in Rom tagenden weltweiten Synode. An ihr nehmen 365 stimmberechtigte Personen teil, darunter erstmals auch 54 Frauen.

Berichte in vier Minuten

In den Arbeitsgruppen am Donnerstag hatte jeder einzelne Teilnehmer etwa vier Minuten Zeit, von seinen Erlebnissen zu berichten. Am Vorabend hatte der polnische Kardinal Grzegorz Rys bereits einen derartigen Bericht vor laufenden Kameras abgegeben und dabei interessante Einblicke in die Debatten in seinem Bistum gegeben.

Weltsynode im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Weltsynode im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Unter anderem hatten sich dort Katholiken darüber beschwert, dass die Kirche in einer für sie weitgehend unverständlichen Sprache spreche.

Ferner kritisierten sie, dass der Klerus oft weitgehend abgehoben von der Lebenswirklichkeit der Menschen sei.

Anhand von acht Leitfragen diskutierten die Arbeitsgruppen am Donnerstagnachmittag, wie die Debattenkultur in der katholischen Kirche vor dem Hintergrund der bisherigen Erfahrungen verbessert werden kann.

Debatten im Plenum der Synode vorgesehen

Einer dieser Fragenkomplexe lautet: "Welche Spannungen waren besonders stark? Wie haben wir versucht, das so zu regeln, dass es nicht explodierte? Wie bewerten wir diese Erfahrung? Welche Hinweise ziehen wir daraus, um in der Fähigkeit zu wachsen, Spannungen so zu regeln, dass wir nicht von ihnen erdrückt werden?"

Für Freitag waren am Vormittag und am Nachmittag jeweils Debatten im Plenum der Synode vorgesehen. Der Vatikan informiert die Medien durch Briefings seines Kommunikationsdirektors Paolo Ruffini über den Verlauf der Debatten. Direktübertragungen sind nur an wenigen Punkten geplant, die Teilnehmer sind zur Diskretion verpflichtet.

Weltsynode 2021-2024

Mit der Weltsynode hat Papst Franziskus in der katholischen Kirche etwas Neues geschaffen. Erstmals werden bei einer Synode Nicht-Bischöfe und Nicht-Priester im großen Umfang ein Stimmrecht haben, darunter auch Frauen.

Inhaltlich soll es vor allem um neue Wege der Mitwirkung der kirchlichen Basis bei wichtigen Entscheidungen in der katholischen Kirche gehen. Obwohl erstmals auch nicht geweihte Männer und Frauen ein Stimmrecht haben, handelt es sich kirchenrechtlich um eine Bischofssynode.

Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA