"Herr, gib uns deinen Frieden!" Dieser bekannte Kanon erklang zu Beginn des Konzertes am 1. April von nur einer Knabenstimme gesungen. Doch dann setzten nacheinander alle vier Chöre der Dommusik ein und füllten die gesamte Kathedrale mit ihrem Gesang. Die Hoffnung auf Frieden erklang an dem Abend immer wieder, dabei sangen die Chöre auch in ukrainischer Sprache.
Dieses Zeichen der Solidarität rührte auch die ukrainische Generalkonsulin für Nordrhein-Westfalen, Iryna Shum. In ihrer Ansprache dankte sie den Mitgliedern der Dommusik und betonte die Tapferkeit ihres Volkes im Kampf gegen den russischen Aggressor. Mehrmals wurde ihre Rede durch Applaus unterbrochen.
Musik zwischen Hoffnung und Verzweiflung
Domdechant Robert Kleine fand an dem Abend die richtigen Worte zwischen Hoffnung auf Frieden, Verzweiflung angesichts der sinnlosen Gewalt und der großen Hilfe, die die Ukraine in ganz Europa erfährt. Mitglieder der Dommusik haben ukrainische Familien bei sich aufgenommen oder haben selber ukrainische oder russische Wurzeln - rund 25 Nationen sind in den vier Domchören vertreten.
Das Benefizkonzert ist nur eine Aktion von mehreren der Dommusik zugunsten der Menschen in der Ukraine. Dazu gehört auch eine Sachspenden-Sammelaktion im Foyer der Kölner Dommusik, eine Unterkunftsvermittlung innerhalb des Dommusik-Netzwerkes. Außerdem bietet die Dommusik den ukrainischen Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, an Chorangeboten teilzunehmen.
Werke in ukrainischer Sprache
Domorganist Prof. Dr. Winfried Bönig spielte mehrere Werke auf der Domorgel, Domkapellmeister Eberhard Metternich leitete den Domchor und das Vokalensemble Kölner Dom. Patricia Langenmantel dirigierte den Mädchenchor am Kölner Dom und Winfried Krane die Domkantorei. Alle Chöre führten Werke von ukrainischen Komponisten oder Werke in ukrainischer Sprache auf.
Am Ende des knapp zweistündigen Konzerts sangen nocheinmal alle Chöre zusammen. Von Henry Purcell erklang der Chorsatz "Für das Heil, Herr, aller Völker". Darin heißt es: "Ohne Hass, Tod und Zerstörung möge diese Erde sein!" Der drängende Wunsch nach Frieden stand damit auch am Ende des Konzertes im Zentrum.
DOMRADIO.DE sendet den Mitschnitt am Sonntagabend ab 20 Uhr im Radioprogramm. Hier gibt es das Konzert als Video.
Solidarität für die Ukraine - Domkonzert für den Frieden
Die Kölner Dommusik setzt ein musikalisches Zeichen der Solidarität und widmet ukrainischen Kindern und ihren Familien ein besonderes Konzert.
