Bonaventura

 (DR)

geboren vor 1221 zu Bagnoreggio bei Viterbo (Taufname Johannes), trat 1243 zu Paris, wo er studierte, in den Franziskanerorden ein. 1257 wurde er zum Ordensgeneral gewählt, ein Amt, das er bis 1274 ausübte. Als Ordensgeneral hatte sich Bonaventura mit der strengeren Richtung der Spiritualen und der laxeren Auffassung anderer Ordensgenossen auseinander zu setzen. Das Wort »Nur die Regel, aber die ganze Regel verpflichtet« kennzeichnet sein Bestreben, mit Milde und Festigkeit das franziskanische Erbe zu bewahren und die Einheit im Orden zu erhalten. Er kann fast als zweiter Gründer des Ordens gelten. Bonaventuras Schriften fußten auf den Anschauungen von Augustinus, mit denen er Gedankengut des Aristoteles geschickt verbindet. Im Mittelpunkt seiner Theologie steht Christus. Als erster trennt Bonaventura die Erklärung der Heiligen Schrift von theologischer Spekulation. Papst Gregor X. berief 1273 Bonaventura als Kardinalbischof von Albano nach Rom, wo er sich der Vorbereitung des zweiten Konzils von Lyon, besonders der Wiedervereinigung mit der griechischen Kirche widmen sollte. Auf dem Konzil erlebte Bonaventura noch die Wiedervereinigung, starb aber kurz darauf zu Lyon am 15. Juli 1274. Neben Thomas von Aquin ist Bonaventura, der später »Doctor Seraphicus« genannt wurde, einer der großen Lehrer der Scholastik. Im Jahre 1588 wurde er zum Kirchenlehrer erhoben.

Patron der Theologen, Kinder, Arbeiter, Lastträger, Seifenfabrikanten.

dargestellt im Franziskanerhabit mit Kardinalshut, mit Buch, vor Schreibpult mit Kruzifix.

Für "Bonaventura" sind auch folgende Namen gebräuchlich:
Bonaventura, Ventur, Ventura

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