Berliner Bioethiker distanziert sich von AfD-Wahlvorschlag für den Ethikrat

"Stehe der Programmatik fern"

Der emeritierte Berliner Bioethik-Professor Helmut Hahn distanziert sich von einem Wahlvorschlag der AfD-Bundestagsfraktion. 

Der Deutsche Ethikrat muss gut abwägen können / © Billion Photos (shutterstock)
Der Deutsche Ethikrat muss gut abwägen können / © Billion Photos ( shutterstock )

Die AfD-Fraktion hatte den Berliner Professor im April als neues Mitglied für den Deutschen Ethikrat vorgeschlagen. Gegenüber DOMRADIO.DE stellt Hahn fest, dass er selbst nie eine Bewerbung für den Ethikrat erklärt hat, und auch zu keiner Zeit seine Zustimmung zur Nominierung durch die AfD-Fraktion im Bundestag erteilt habe. "Ich bin kein Mitglied der AfD und stehe der Programmatik der AfD fern."

Neubesetzung des Ethikrats

Knapp die Hälfte der bisherigen Mitglieder war turnusmäßig ausgeschieden und musste nachbesetzt werden. Zu den scheidenden Ethikratsmitgliedern gehören der bisherige Vorsitzende, der Erlanger evangelische Theologe Peter Dabrock, sowie der Hamburger Rechtsphilosoph Reinhard Merkel, der Kölner Staatsrechtler Wolfram Höfling, der Frankfurter Humanmediziner Leo Latasch, der auch Direktoriumsmitglied des Zentralrates der Juden in Deutschland ist, sowie der Mainzer Medizinethiker und Islamwissenschaftler Ilhan Ilkilic.

Laut Gesetz beruft der Bundestagspräsident die insgesamt 26 Mitglieder des Deutschen Ethikrats je zur Hälfte auf Vorschlag des Deutschen Bundestags und der Bundesregierung. Die jeweiligen Vorschläge müssen dabei vom Bundestag bestätigt werden. Die Mitglieder werden für die Dauer von vier Jahren berufen. Eine Wiederberufung ist einmal möglich.


Quelle:
DR , KNA