Erzbischof von Palermo mahnt zu weiterem Kampf gegen Mafia

"Wie ein Chamäleon"

Im September besucht Papst Franziskus die silzilianische Stadt Palermo zu Ehren des Anti-Mafia-Priesters Giuseppe Puglisi. Die kriminelle Bande sei noch lange nicht verschwunden und tue alles dafür, unendeckt zu bleiben. 

Symbolbild Kriminalität / © Harald Oppitz (KNA)
Symbolbild Kriminalität / © Harald Oppitz ( KNA )

Palermos Erzbischof Corrado Lorefice hat Christen im Kampf gegen die Mafia bestärkt. Auch wenn es immer weniger öffentliche Mafia-Attentate gebe, sei die kriminelle Organisation noch lange nicht verschwunden, sagte der Oberhirte der sizilianischen Hauptstadt im Interview der Zeitung "Avvenire" (Sonntag).

"Multinationales Unternehmen"

Die Mafia habe sich lediglich umorganisiert und sei nun eine Art "multinationales Unternehmen", das "wie ein Chamäleon alles tut, um nicht entdeckt zu werden", so Lorefice. Es gelte daher, weiter wachsam zu sein. Die Kirche müsse nachdrücklich weiter betonen, dass sich "jegliches mafiöse Verhalten" gegen das Evangelium wende.

Der Erzbischof äußerte sich vor dem Palermo-Besuch von Papst Franziskus am 15. September. Das Kirchenoberhaupt besucht die sizilianische Hauptstadt zu Ehren des Anti-Mafia-Priesters Giuseppe "Pino" Puglisi. Anlass ist der 25. Todestag des seligen Priesters, der am 15. September 1983 von zwei Mafiosi erschossen wurde.

Besonders im kulturellen Bereich

Lorefice würdigte Puglisis Einsatz gegen die Mafia besonders im kulturellen Bereich, da die Organisation gerade dort Macht erlange, wo es "kulturellen und zivilen Mangel" gebe. Dank Puglisi entstanden in Sizilien mehrere Jugendhilfe- und Sozialeinrichtungen; viele sind nach ihm benannt. In seinen Predigten sprach sich der Priester dezidiert gegen die Mafia aus und nannte dabei auch örtliche Bosse namentlich.


Quelle:
KNA