Bischof Bätzing zur Flüchtlingspolitik

Warnung vor Doppelmoral

Der Limburger Bischof Georg Bätzing hat vor Doppelmoral in der Flüchtlingsfrage gewarnt. Gott erlaube da keinen Kompromiss.

Georg Bätzing, Bischof von Limburg  / ©  Harald Oppitz (KNA)
Georg Bätzing, Bischof von Limburg / © Harald Oppitz ( KNA )

"Wer sich auf das Christentum und auf das Abendland beruft, kann sich nicht gleichzeitig vom Leid der Welt abgrenzen, auch nicht von der Not der Flüchtenden", sagte Bätzing am Sonntag in Fulda. "Da ist unser Gottesbild eindeutig, und es erlaubt keinerlei Kompromisse", fügte er hinzu. Bätzing sprach bei der Eröffnung der traditionellen Bonifatiuswallfahrten im Bistum Fulda, zu der nach Veranstalterangaben 8.000 Menschen auf den Domplatz kamen.

Der Limburger Bischof betonte weiter, wenn über eine christliche Prägung Deutschlands diskutiert werde, stehe zu Recht das Kreuz im Zentrum der Aufmerksamkeit. Mit dem christlichen Glauben gehe ein verändertes Verständnis von Macht einher. Nach christlicher Überzeugung sei derjenige souverän, der seinen Mitmenschen demütig und dienstbereit begegne und das nicht für eine Niederlage halte.

Auch angesichts vieler Veränderungen in Gesellschaft und Kirche müssten sich Christen keine Sorge machen, so Bätzing weiter: "Wir können doch in unserem Land frei über unseren Glauben sprechen, ihn bezeugen und verkünden, wie wir es für richtig halten. Diese Chance gilt es zu ergreifen und alle Müdigkeit und Fixiertheit auf das Vergangene hinter uns zu lassen."

Bätzing ging auch auf das Wirken des heiligen Bonifatius ein, der als «Apostel der Deutschen» gilt und nach seiner Ermordung 754 in Fulda beigesetzt wurde. Eine wichtige Eigenschaft bei Bonifatius sei der positive Blick auf die Welt und die Menschen gewesen, so der Limburger Bischof. Bonifatius habe sich nicht im Kampf gegen eine böse Welt gesehen. Manchmal begegne einem in vermeintlich "besonders" katholischen Kreisen solch eine Einstellung, kritisierte der Bischof. Sie sei oft mit Härte, Starrheit und mangelndem Gottvertrauen verbunden.


Quelle:
KNA