Jerusalemer US-Botschaft wird ohne Präsident Trump eröffnet

Ivanka statt Donald

US-Präsident Donald Trump wird nicht an der für den 14. Mai angesetzten Eröffnung der US-Botschaft in Jerusalem teilnehmen. Das geht aus der am Montag vom Weißen Haus veröffentlichten Liste hervor.

Vor der Eröffnung der Botschaft in Jerusalem / © JINIPIX (dpa)
Vor der Eröffnung der Botschaft in Jerusalem / © JINIPIX ( dpa )

Weder Präsident Donald Trump noch US-Außenminister Mike Pompeo stehen laut der israelischen Tageszeitung "Haaretz" auf der Liste der US-Delegationsteilnehmer. Anders als zunächst erwartet, steht auch US-Außenminister Mike Pompeo nicht auf der Gästeliste. Ranghöchstes Mitglied der US-Regierung bei der Zeremonie wird Vizeaußenminister John Sullivan sein. Teilnehmen werden unter anderem der US-Botschafter in Israel David Friedman, US-Sondergesandter Jason Greenblatt sowie Trumps Tochter Ivanka mit ihrem Ehemann Jared Kushner. Bis zuletzt hatte Trump mit Aussagen, er könne nach Jerusalem kommen, für Spekulationen über seine Teilnahme gesorgt.

"Kein Traum, sondern Realität"

In Jerusalem wurden unterdessen laut Medienberichten am Montag erste Wegweiser zur neuen Botschaft angebracht. Jerusalems Bürgermeister Nir Barkat twitterte dazu ein Foto mit dem Satz "Es ist kein Traum - es ist Realität". Die Welt beginne anzuerkennen, dass Jerusalem die ewige Hauptstadt des jüdischen Volkes sei.

Der palästinensische Chefunterhändler Saeb Erekat hatte am Montag dazu aufgerufen, die für Botschaftseröffnung zu boykottieren. Eine Teilnahme käme der "Legitimierung einer illegalen Entscheidung und der anhaltenden israelischen Politik der Besatzung, Kolonialisierung und Annektierung" gleich.

Ungeteilte Hauptstadt?

Die US-Botschaft soll am 14. Mai - nach westlichem Kalender dem 70. Jahrestag der Staatsgründung Israels - in den Räumen des US-Konsulats im Jerusalemer Stadtteil Arnona eröffnet werden. Dorthin soll zunächst nur Botschafter David Friedman mit einem kleinen Stab umziehen. Bis Ende 2019 soll der Standort durch einen Anbau erweitert werden.

Die Verlegung der US-Botschaft, die bislang wie alle anderen diplomatischen Vertretungen ihren Sitz in Tel Aviv hatte, hatte heftige Kritik in der Arabischen Welt und Unverständnis in vielen westlichen Staaten ausgelöst. Der endgültige Status Jerusalems solle im Rahmen einer Friedenslösung geklärt werden, so die internationale Position. Die Anerkennung Jerusalems als ungeteilte Hauptstadt Israels gilt als einseitiger Schritt.


Quelle:
KNA