Sri Lankas Bischöfe lehnen Teillegalisierung von Abtreibung ab

"Ein Recht auf Leben"

Abtreibungen sollen in Sri Lanka unter gewissen Bedingungen erlaubt werden. Für die katholischen Bischöfe im Land ist das ein Grund, sich in einer Erklärung dagegen zu stellen.

Frauen in Sri Lanka / © Hans Knapp (KNA)
Frauen in Sri Lanka / © Hans Knapp ( KNA )

Die katholischen Bischöfe von Sri Lanka protestieren gegen eine teilweise Legalisierung von Abtreibungen. In einer Erklärung habe die Bischofskonferenz die Lehre der Kirche betont, dass Leben mit der Empfängnis beginnt, berichtete am Freitag der asiatische katholische Pressedienst Ucanews. Jedes ungeborene Kind habe "ein Recht auf Leben", hieß es demnach in der Erklärung der Bischöfe.

Abtreibungen sollen in Sri Lanka erlaubt werden, wenn eine Frau durch eine Vergewaltigung schwanger geworden ist oder im Fall einer "angeborenen, tödlichen Missbildung" des Embryos. Bislang sind Schwangerschaftsabbrüche in Sri Lanka verboten. Das Gesetz erlaubt sie nur, wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist.

Experten schätzen die Zahl der illegalen Abtreibungen in Sri Lanka auf 600 bis 1.000 pro Tag. Rund 12 Prozent der Müttersterblichkeit gehen laut Medien in Sri Lanka auf unprofessionell durchgeführte Abtreibungen zurück. Frühere Regierungen hatten Pläne zur Legalisierung von Abtreibungen nach Protesten verschiedener Religionsvertreter fallengelassen. Sri Lanka ist ein mehrheitlich buddhistisches Land. Rund 12 Prozent der 20 Millionen Einwohner sind Hindus, knapp 10 Prozent Muslime, 6,4 Prozent römisch-katholische und 1,3 Prozent protestantische Christen.


Quelle:
KNA
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