Zum Welttag der sozialen Gerechtigkeit

Gegen Ausgrenzung

​Vor dem Welttag der sozialen Gerechtigkeit am Montag appellieren Vertreter von Hilfsorganisationen. Sie fordern etwa das Eintreten gegen Kinderarmut oder für die Gleichberechtigung von Minderheiten.

Welttag der sozialen Gerechtigkeit / © Wolfgang Radtke (KNA)
Welttag der sozialen Gerechtigkeit / © Wolfgang Radtke ( KNA )

Der scheidende Adveniat-Hauptgeschäftsführer, Bernd Klaschka, sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA): "Die Gerechtigkeit ist ein wichtiges Erfordernis, um Frieden auf dieser Welt zu ermöglichen."

Der Welttag der sozialen Gerechtigkeit bedeute auch, soziale Ausgrenzung von Menschen zu überwinden, zum Beispiel in Lateinamerika die Ausgrenzung der Urbevölkerung. Klaschka wünschte sich "ein Eintreten dafür, dass diese Menschen und Völker eingebunden werden in politische Prozesse, ihre Stimme erheben können für wirtschaftliche Angelegenheiten und ihre Interessen in einem demokratischen Prozess gehört werden."

Alleinerziehende unterstützen

Die Caritas im Erzbistum Köln fordert mehr politische Entschlossenheit im Kampf gegen Kinderarmut. "Die Hartz-IV-Sätze für Kinder sind zu gering", sagte Diözesan-Caritasdirektor Frank Hensel. Die Sätze basierten auf ungenauen Berechnungen und willkürlichen Abschlägen.

Wer Kinderarmut bekämpfen wolle, müsse vor allem Alleinerziehende unterstützen. Rund drei Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland seien nach Erhebungen des Statistischen Bundesamtes von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen. 1,8 Millionen Kinder bezögen Grundsicherungsleistungen, davon lebten eine Million Kinder in Alleinerziehenden-Haushalten.

Gleiche Chancen für Behinderte

Die Christoffel-Blindenmission (CBM) prangert die Ausgrenzung von behinderten Menschen in Entwicklungsländern an. Diese hätten keinen Zugang zu Bildung und damit auch keine Aussicht auf eine Erwerbstätigkeit.

Untersuchungen der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge seien Menschen mit Behinderungen deutlich häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen als Menschen ohne Behinderungen. Ein Leben in Abhängigkeit und Armut sei die Folge. Die CBM setze sich dafür ein, dass Menschen mit Behinderungen die gleichen Chancen auf ein wirtschaftlich unabhängiges Leben haben wie alle anderen auch.

Zugänge zu Schul- und Berufsausbildung schaffen

Der SOS-Kinderdorfverein erinnert anlässlich des Welttags, der jährlich am 20. Februar stattfindet, daran, dass soziale Gerechtigkeit bei den jüngsten Mitgliedern der Gesellschaft beginne.

Der Zugang zu guter Schul- und Berufsausbildung ist aus Sicht des Hilfswerks der wichtigste Weg, um Kindern und Jugendlichen eine faire Chance auf ein eigenständiges Leben zu ermöglichen. Doch gerade in diesem Bereich herrsche in Deutschland große Ungleichheit. Noch immer bestimme vor allem die soziale Herkunft eines Kindes in hohem Maße seine Bildungslaufbahn. Hier sei die Politik gefordert, mehr zu tun.


Prälat Bernd Klaschka / © Roland Weihrauch (dpa)
Prälat Bernd Klaschka / © Roland Weihrauch ( dpa )

Dr. Frank Johannes Hensel / © Caritas, Erzbistum Köln
Dr. Frank Johannes Hensel / © Caritas, Erzbistum Köln
Quelle:
KNA