Neymars Jesus-Stirnband sorgt für Diskussionen

"100% Jesus"

Nach seinem Sieg im olympischen Fußballfinale am Samstagabend gegen Deutschland hat Brasiliens Superstar Neymar für Diskussionen in den sozialen Netzwerken gesorgt.

Brasiliens Neymar küsst die gerade gewonnene Medaille.  / © Alejandro Ernesto (dpa)
Brasiliens Neymar küsst die gerade gewonnene Medaille. / © Alejandro Ernesto ( dpa )

Viele Nutzer kritisierten sein Stirnband mit der Aufschrift "100% Jesus", das er während der Siegerehrung trug. Zwar ist das Tragen religiöser Botschaften laut den Statuten des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) untersagt, Sanktionen gegen den Fußballer wird es laut brasilianischen Medienberichten am Sonntag aber wohl nicht geben. Das IOC wolle Gastgeber Brasilien nicht "die Feier versalzen", hieß es.

In den sozialen Netzwerken kam Neymar hingegen nicht so gut weg. Der Stürmer missbrauche die globale Aufmerksamkeit, um anderen seinen Glauben aufzudrücken, kommentierten etliche erboste Brasilianer.

"100% Jesus und 0% fürs Finanzamt", schrieb ein User auf Neymars Facebook-Seite. Mit seinen religiösen Botschaften wolle er über seine Probleme mit dem brasilianischen Fiskus hinwegtäuschen. Die Mehrheit der Kommentarschreiber unterstützte jedoch Neymars Auftritt. "Wer im Namen des Herrn spielt, kann nicht verlieren", schrieb eine Nutzerin.

Verbot von religiösen Botschaften

Neymars Stirnband hatte bereits im Finale der Champions-League 2015 für Aufregung gesorgt. Denn auch der Weltfußballverband Fifa verbietet seit 2009 religiöse Botschaften. Die neue Regel soll vor allem eine Reaktion auf die Gewohnheiten brasilianischer Spieler gewesen sein. Bei vergangenen Weltmeisterschaften hatten sie auf dem Spielfeld gemeinsam gebetet und T-Shirts mit religiösen Botschaften getragen.

Neymar ist seit seiner Kindheit eng mit der Pfingstkirche "Igreja Batista Peniel" verbunden. Zehn Prozent seiner Einnahmen als Spieler des FC Santos seien stets an die Kirche geflossen, berichteten Medien damals. Seit der Fußballstar in Spanien beim FC Barcelona spielt, soll der Kirchengründer via Handy religiöse Botschaften an Neymar senden.

SMS vor dem Finale

Vor dem Finale am Samstag hatte der Vater des Sportlers eine Botschaft an seinen Sohn veröffentlicht: "Heute kannst Du Deinen Traum erfüllen im Namen desjenigen, an den Du stets geglaubt hast - Jesus Christus." In Brasiliens Medien wird Neymar indes stets wegen seines extravaganten Lebensstils kritisiert. Dieser passe nicht zu seinem strenggläubigen Image.


Quelle:
KNA