Kardinal Woelki besucht Flüchtlingsheim in Leverkusen

Mit dem Flüchtlingen im Gespräch

Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki hat sich bei einem Besuch in den Flüchtlingsunterkünften in der Leverkusener Sandstraße über die aktuelle Situation informiert. Vor Ort sprach er mit den Bewohnern des Heims über ihre Lage und sicherte Unterstützung zu.

Besuch einer geplanten Flüchtlingsunterkunft (Erzbistum Köln)

Aktuell werden in Leverkusen an der Leverkusener Landstraße zwei weitere Container gebaut, um die Wohnsituation der Flüchtlinge zu verbessern. Gut 400 Flüchtlinge leben derzeit in der Unterkunft an der Sandstraße. Bei seinem Besuch versprach Kardinal Woelki den Flüchtlingen, in den Pfarrgemeinden gezielt für mehr Unterstützung in der Flüchtlingsarbeit zu werben. Auch die Baustelle, auf der zurzeit zwei Flüchtlingscontainer entstehen, ließ sich Woelki zeigen.

"Ich möchte mich aus erster Hand über die Situation der bei uns lebenden Flüchtlinge informieren und sie bei uns willkommen heißen", sagte Woelki während des Besuchs. "Es ist eine wichtige Aufgabe für Pfarrgemeinden, Flüchtlingen bei der Integration in die Gemeinde und in die Gesellschaft behilflich zu sein. Wenn sich mehr Gemeindemitglieder einbringen, bringt das auch neues Leben in unsere Pfarreien", so Woelki weiter.

Mehr Sprachunterricht gefordert

Im Gespräch mit dem Erzbischof wünschten sich die Teilnehmer eines Deutschkurses bessere Lernmöglichkeiten. Vier Stunden Sprachunterricht pro Woche seien einfach zu wenig, betonten die Bewohner der Flüchtlingsunterkunft. Die Sprachkurse helfen den Flüchtlingen sich in der neuen Heimat zurecht zu finden und am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Der Leverkusener Stadtdechant Heinz-Peter Teller bot an, pensionierte Deutschlehrer anzusprechen, um den Flüchtlingen zusätzlichen Unterricht anbieten zu können.

Woelki betonte im Anschluss, Christen müssten sich mit Blick auf den barmherzigen Gott immer auf die Seite der Entrechteten und der Armen stellen: "Wir vergessen zu oft, dass dem Evangelium eine politische Sprengkraft innewohnt, dass das Evangelium politisch sein will. Was dort niedergeschrieben ist, ist nicht Idee sondern Inkarnation. Gott ist Mensch geworden und hat Leib angenommen, Hand und Fuß. Deshalb muss und will alles im Evangelium in die Konkretion, in die Menschwerdung überführt werden. Deshalb kann das Evangelium immer nur politisch sein."

Zwischenstand der Sonderkollekte für Flüchtlinge

Im Erzbistum Köln sind bis zum 10. November rund 250.000 Euro für Flüchtlinge im Mittleren Osten zusammengekommen. Das Geld, das in allen Gottesdiensten am Wochenende des 11. und 12. Oktober gesammelt worden war, wird an Caritas International weitergeleitet. Die Deutsche Bischofskonferenz hatte die Kollekte Anfang Oktober auf ihrer Herbst-Vollversammlung in Fulda beschlossen, um den Notleidenden im Irak und in Syrien zu helfen. Wer die Flüchtlingshilfe unterstützen möchte, kann dies weiterhin durch eine Spende tun: Bank für Sozialwirtschaft, IBAN: DE88 6602 0500 0202 0202 02, BIC: BFSWDE33KRL, Konto: 202 BLZ: 66020500.


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