Weiter kein Lebenszeichen von entführten Bischöfen in Syrien

Ein Jahr Ungewissheit

Ein Jahr nach der Entführung der beiden orthodoxen Erzbischöfe Mor Gregorios Yohanna Ibrahim und Boulos Yazigi in Syrien fehlt weiterhin jedes Lebenszeichen von den beiden Geistlichen. Zum Jahrestag mehren sich nun die Appelle an die Entführer.

Erzbischof Gregorios Yohanna Ibrahim (KNA)
Erzbischof Gregorios Yohanna Ibrahim / ( KNA )

Die Menschenrechtsbeauftragte der Union im Bundestag, Erika Steinbach (CDU), und der Bundesverband der Aramäer in Deutschland appellierten am Montag an die Entführer, die beiden Bischöfe unverzüglich freizulassen. Sie verwiesen darauf, dass die beiden Geistlichen sich aktiv für Frieden und Dialog in Syrien eingesetzt hätten.

Der syrisch-orthodoxe Erzbischof von Aleppo, Mor Gregorios Yohanna Ibrahim, und der griechisch-orthodoxe Erzbischof von Aleppo und Iskenderun, Boulos Yazigi, waren am  22. April 2013 nahe der Stadt Aleppo vermutlich von islamistischen Rebellen verschleppt worden. Sämtliche Bemühungen zur Freilassung der Bischöfe blieben bisher erfolglos.

Steinbach erklärte in Berlin, gerade im Licht der Osterbotschaft wäre die sofortige Freilassung der Bischöfe für die Christen in Syrien - aber auch für die Christen und Minderheiten im ganzen Nahen Osten - ein "wichtiges Signal der Zuversicht und der Hoffnung".

Der Bundesverband der Aramäer in Deutschland erinnerte daran, dass Mor Gregorios Yohanna Ibrahim im Juli 2012 eine Roadmap für den Frieden in Syrien veröffentlicht habe. "Mit diesem Aufruf zu Versöhnung, Vergebung, Dialog und Gegenseitigkeit hat er den Weg zu einer Beendigung der Gewalt, der Bewahrung des einmaligen pluralistischen Gefüges der syrischen Gesellschaft und der nationalen Einheit Syriens aufgezeigt." Beide Würdenträger gälten als Befürworter der friedlichen Koexistenz von Religionsgemeinschaften und Volksgruppen in Syrien.


Quelle:
KNA