Südafrika feiert den 95. Geburtstag seines Nationalhelden Mandela

Auf dem Weg der Besserung

Abgeschirmt im Krankenbett, aber ganz nah in den Herzen der Menschen: Dem liebevoll "Madiba" genannten Friedensnobelpreisträger strömten zu seinem Ehrentag Glück- und Genesungswünsche aus aller Welt zu.

Autor/in:
Benjamin Dürr
 (DR)

Zu Ehren Nelson Mandelas haben die Südafrikaner den 95. Geburtstag ihres Nationalhelden zu einem landesweiten Fest gemacht. Schulkinder sangen schon am Morgen "Happy Birthday" für ihren ehemaligen Präsidenten. Alle Landsleute waren aufgerufen, Mandela am Donnerstag mit einem freiwilligen Einsatz für die Gemeinschaft zu würdigen. Der Friedensnobelpreisträger verbrachte seinen Geburtstag im Krankenhaus in Pretoria, wo Glückwünsche aus aller Welt eintrafen. Nach Regierungsangaben ist Mandela auf dem Weg der Besserung.

Zu den ersten Gratulanten gehörte US-Präsident Barack Obama. In seiner Glückwunsch-Botschaft würdigte er Mandela als Persönlichkeit, die seinem Volk und der Welt den Weg zu Gerechtigkeit, Gleichheit und Freiheit gewiesen habe. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) schrieb dem kranken Freiheitskämpfer: "Sie haben Südafrika in eine neue Zeit geführt, indem Sie Freiheit, Frieden und Versöhnung in den Mittelpunkt Ihres politischen Handelns gestellt haben." Die von Mandela vertretenen Werte und seine politische Haltung seien Maßstab und Inspiration für alle, die in politischer Verantwortung stehen.

Inspiration und Quelle der Ermutigung

Bundespräsident Joachim Gauck betonte, Mandela habe "Südafrika und die Welt gelehrt, dass es möglich ist, Rassismus, Hass und Unterdrückung zu überwinden und den Weg der Versöhnung und der Demokratie zu beschreiten". Er nannte den Jubilar eine "Inspiration und Quelle der Ermutigung für Menschen auf der ganzen Welt". Der russische Präsident Wladimir Putin unterstrich, der Name Mandela sei "untrennbar verbunden mit einer ganzen Epoche der jüngeren afrikanischen Geschichte".

Auch die stellvertretende UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Flavia Pansieri, lobte Mandela als außergewöhnlichen Menschen, "dessen Leben die Leben so vieler anderer Menschen geändert hat". Unermüdlich setze er sich für ein harmonisches Miteinander der Menschen verschiedener Rassen ein.

Der südafrikanische Präsident Jacob Zuma erklärte unterdessen, die Ärzte hätten versichert, dass sich Mandelas Gesundheitszustand kontinuierlich verbessere. "Wir sind stolz, diese internationale Ikone unser eigen nennen zu dürfen", betonte er. Mandelas Tochter Zindzi sagte in Fernsehinterviews, ihr Vater mache beeindruckende Fortschritte. Er antworte mit den Augen, nicke und hebe manchmal die Hand. Bisher war Mandelas Zustand als kritisch, aber stabil bezeichnet worden.

Der Befreiungskämpfer Mandela saß unter dem Apartheid-Regime 27 Jahre lang im Gefängnis. Von 1994 bis 1999 war er der erste schwarze Präsident Südafrikas. Sein Geburtstag wurde vor vier Jahren von den Vereinten Nationen zum "Mandela Day" erklärt. Seine Anhänger werden dabei aufgerufen, sich 67 Minuten für wohltätige Zwecke einzusetzen, weil sich Mandela 67 Jahre lang für Gerechtigkeit engagierte.

 


Quelle:
epd