Kardinal Marx würdigt Vorgänger Döpfner

"Herausragende Gestalt"

Kardinal Reinhard Marx hat den ehemaligen  Erzbischof von München-Freising Julius Döpfner gewürdigt. Döpfner sei eine "herausragende Gestalt der Kirchengeschichte".  Ein weiterer Vorgänger wurde indes von den Griechisch-Orthodoxen geehrt.

Julius Döpfner (Erzbistum München und Freising)

Döpfner habe den Christen auch heute noch viel zu sagen und sie könnten von ihm lernen, sagte Marx am Sonntag im Freisinger Mariendom. Für den Weg der Kirche sei er von außerordentlicher Bedeutung gewesen, sagte Marx. Er äußerte sich in einem Gottesdienst zu Ehren Döpfners 100. Geburtstags in diesem Jahr.

Döpfner wurde 1948 mit nur 35 Jahren Bischof von Würzburg, 1957 Erzbischof von Berlin. Von 1961 bis zu seinem Tod 1976 war er Erzbischof von München-Freising. Die Kardinalswürde empfing er 1958. Außerdem hatte Döpfner lange Jahre den Vorsitz der Deutschen Bischofskonferenz inne. Er starb im Juli 1976 mit 63 Jahren an einem Herzinfarkt.

Als Teilnehmer des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962 - 1965) und der Würzburger Synode (1971 - 1975) habe Döpfner die Tradition mit dem verbunden, was heute wieder notwendig sei, unterstrich Marx. Für Priester und Laien gelte es, den Weg gemeinsam zu gehen und nicht in dem Sinne, "die Kirche neu zu erfinden". Vorbildlich sei zudem der Ansatz des Kardinals gewesen, "Christus in allem den Vorrang zu geben". Weiter sagte Marx, Döpfner habe die Fähigkeit zu Dialog und Streit gehabt: "Er war immer bereit zuzuhören, aber mit einer klaren Position." Wie Mose habe Döpfner Mut gehabt und Mut gemacht.

Griechisch-orthodoxe Metropolie ehrt Kardinal Wetter

Kardinal Friedrich Wetter (85), emeritierter Erzbischof von München-Freising, ist mit dem Kulturpreis der Griechisch-Orthodoxen Metropolie von Deutschland geehrt worden. Metropolit Augoustinos überreichte die Auszeichnung am Wochenende in München. Der Kardinal habe vielfältig und segensreich zugunsten der griechisch-orthodoxen Kirche gewirkt. Seine Verbundenheit mit der seit 50 Jahren bestehenden Metropolie sei fast so alt wie diese selbst, so Augoustinos.

Der Metropolit hob hervor, dass Wetter die Beziehung zur griechisch-orthodoxen Kirche bereits als Bischof von Speyer begonnen und in München fortgesetzt habe. Dort engagierte sich der Kardinal unter anderem für die Rückgabe einer Kirche an die griechisch-orthodoxe Metropolie und für die Weiterführung der orthodoxen Theologie an der Ludwig-Maximilians-Universität. Wetter sagte, durch das Miteinander sei auch er selbst beschenkt worden. Sein Horizont und sein Leben hätten sich dadurch erweitert.

 


Quelle:
KNA , DR