Protestantentag endet mit Gottesdienst

Auf Wiedersehen in Stuttgart

Bei sonnigem Frühlingswetter haben Zehntausende Kirchentagsteilnehmer den Abschlussgottesdienst des Protestantentreffens in Hamburg gefeiert. Unter freiem Himmel feierten die Christen noch einmal gemeinsam Abendmahl.
  

 

Kirchentag in Hamburg (epd)
Kirchentag in Hamburg / ( epd )

Kirchentagspräsident Gerhard Robbers forderte bei der Feier im Hamburger Stadtpark erneut mehr soziale Gerechtigkeit. "Von diesem Kirchentag soll eine Botschaft ausgehen, dass alle das bekommen können, was sie brauchen", sagte er im Blick auf das biblische Kirchentagsmotto "Soviel du brauchst".

Unter den blauen Fahnen mit den Kirchentagskreuzen hatte sich auch viel Prominenz eingefunden. So gehörten Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz (SPD), die Spitzenkandidatin der Grünen zur Bundestagswahl Katrin Göring-Eckardt, der SPD-Fraktionsvorsitzende Frank-Walter Steinmeier und Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) und der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zu den Gottesdienstbesuchern.

Das Protestantentreffen habe gezeigt, dass das Zusammenleben von Religionen und Kulturen gelingen könne, sagte Robbers rückblickend. Für viele Menschen habe sich der Glaube dort vertieft. Er rief die Besucher auf, die Botschaft des Kirchentags und den Ruf nach Gerechtigkeit die Gesellschaft zu tragen. "Wer auf Hartz IV angewiesen ist, muss davon auch menschenwürdig leben können", sagte der Jura-Professor.

Der anglikanische Bischof von Bradford, Bischof Nick Baines, ermutigte die Menschen in seiner Predigt zu einem bescheideneren Lebensstil. Angelehnt an das Motto des Kirchentags fragte er: "Wie viel braucht ein Mensch, um glücklich zu sein?" Der biblische Prophet Micha habe über diese Dinge nachgedacht, "lange bevor es iPhones, Designerjacken und Sportwagen gab". Und er lade dazu ein, sich anfeuern zu lassen von der Vision einer anderen Welt".

Die Ökumene bekam in diesem Gottesdienst auf der grünen Wiese noch einmal einen besonderen Akzent: Ein orthodoxer Priester zündete zu Beginn eine Osterkerze an. Die orthodoxe Christenheit feiert das Osterfest meist später als die westliche Christenheit, weil die orthodoxen Kirchen für ihre Feiertage ein anderes Kalendersystem benutzen.

Der württembergische Landesbischof Frank Otfried July und Robbers luden schließlich zum 35. Deutschen Evangelischen Kirchentag vom 3. bis 7. Juni 2015 in Stuttgart ein. Alois Glück, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, und Bischof Rudolf Voderholzer sprachen eine Einladung zum 99. Katholikentag vom 28. Mai bis 1. Juni 2014 in Regensburg aus.

Der Kirchentag in Hamburg zählte rund 120.000 Dauerteilnehmer sowie 35.000 Tagesgäste. Seit Mittwoch standen insgesamt 2.500 Veranstaltungen auf dem Programm.


Quelle:
epd , KNA , DR