Katholischer Sozialverband distanziert sich von rassistischen Äußerungen

"Passt nicht zu unserem Menschenbild"

Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) distanziert sich von den rassistischen Äußerungen ihres Bremer Bezirksverbandsvorsitzenden Martin Korol. "Das ist bedauerlich und passt nicht zu unserem Menschenbild", sagte KAB-Sekretär Paul Kater am Dienstag dem epd. Der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Korol (68) hatte auf seiner Homepage Roma und Sinti als Menschen beschrieben, "die teilweise sozial und intellektuell noch im Mittelalter leben".
Roma stammten aus einer "uralten patriarchalischen Gesellschaft", schrieb Korol auf seinen Internetseiten, die nach massiver Kritik unter anderem aus seiner Partei nicht mehr erreichbar sind. Nach Bremen kämen sie "familienweise und in ganzen Clans", um hier "warm und trocken zu leben, sich satt zu essen und im Notfall ärztlich versorgt zu werden". Sie zeugten viele Kinder und täten nichts für die Gesellschaft. KAB-Sekretär Kater wies das zurück: "Das ist nicht die Position der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung."
Korol erläuterte, seine politische Heimat liege in den Grundwerten des Christentums und der SPD. Er setze sich für Nächstenliebe und Menschenwürde ein. Seit 2005 engagiert er sich nach eigenen Angaben in der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung, seit 2008 als Vorsitzender des KAB-Bezirks Bremen. Am Freitag soll sich der pensionierte Lehrer vor dem SPD-Fraktionsvorstand zu seinem Internet-Aufsatz unter der Überschrift "Roma in Bremen" erklären.

 (DR)


Quelle:
epd