Domdechant Msgr. Kleine im Studio

Sonntäglicher Fastenimpuls im domradio

Am ersten Fastensonntag ist Domdechant Msgr. Robert Kleine zu Gast in unserem Studio. Er berichtet darüber, wie er die Fastenzeit verbringt - und wieso die österliche Bußzeit scheinbar länger als 40 Tage dauert.

Msgr. Robert Kleine / © erzbistum köln
Msgr. Robert Kleine / © erzbistum köln

Vom Rücktritt Benedikts des XVI. wurde Monsignore Kleine mitten im Karneval überrascht. "Ich hatte einen Zylinder und ein Hawaii-Hemd an, als mir zwei Messdiener erzählten: Der Papst tritt zurück", erzählte Monsignore Kleine im domradio-Interview. "Ich finde, dass der Heilige Vater ein beeindruckendes Amtsverständnis hat", so Kleine weiter. Er ziehe seinen Hut vor dem Schritt des Papstes.

Die Fastenzeit nutze er, um etwas mehr zu schauen, worauf er verzichten könne - Alkohol oder Essen, sagte Kleine. So mache er sich bewusst, was davon nicht lebensnotwendig sei. Dafür würde er Zeit gewinnen für Begegnungen, am Telefon oder auch als Besuch.

Dass die Fastenzeit 40 Tage dauert, die Zeit zwischen Aschermittwoch und Ostern aber länger ist, liegt an der Zählweise, erklärt Kleine. Ursprünglich wurde von Karsamstag aus 40 Tage zurückgerechnet - dann begann die Fastenzeit am sechsten Sonntag vor Ostern. Im elften Jahrhundert wurden aber die Sonntage aus der Zählung herausgenommen. Deshalb erscheint es im Kalender so, als dauere die Fastenzeit mehr als 40 Tage.

Begleitung durch die österliche Bußzeit

Der Eröffnungsvers der Heiligen Messe, der Introitus, lautet am 1. Fastensonntags: „Wenn er mich anruft, dann will ich ihn erhören“ (lat. "Invocabit me, et ego exaudiam eum"; Ps 91,15). Daher trägt der heutige Sonntag auch den Namen "Invocabit-Sonntag". In der Fastenzeit gibt es in der Liturgie kein Halleluja. Oft wird auch nicht mit vollem Geläut zu den Gottesdiensten gerufen. Orgelspiel und Blumenschmuck werden eingeschränkt. Die liturgische Farbe ist Violett.

Domdechant Msgr. Robert Kleine wird uns ab heute durch die österliche Bußzeit sowie die gesamte Osterzeit begleiten. An ausgewählten Fastensonntagen sowie zu den Hochfesten wird er sonntags von 8.00 bis 8.30 Uhr ins Studio kommen. Im lockeren Gespräch mit der Moderatorin wird er seine Impulse entwickeln und Anregungen geben.

Der gebürtige Neusser wurde im vergangenen Jahr von Erzbischof Joachim Kardinal Meisner als Nachfolger des verstorbenen Prälaten Johannes Bastgen zum Domdechanten und Stadtdechanten in Köln ernannt. Außerdem ist er der Sekretär des Eucharistischen Kongresses, der im Juni stattfindet. Auch dies soll immer wieder Thema sein.