Italien: Katholische Kirche unterstützt Monti

Der Ehrliche möge gewinnen

Der Vatikan und die katholischen Bischöfe in Italien unterstützen die Kandidatur von Ministerpräsident Mario Monti für die Parlamentswahlen Ende Februar 2013. "Montis Ehrlichkeit und Fähigkeiten sind allgemein anerkannt", sagte der Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Angelo Bagnasco, am Freitag nach Angaben der Online-Ausgabe der Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera".
 
 
 

 (DR)

Zuvor hatte die Vatikanzeitung "Osservatore Romano" begrüßt, dass Monti für eine Rückkehr zu einer "hohen, ehrenwerten Politik als Pflege des Gemeinwohls" stehe. Monti sei durch sein Amt verpflichtet gewesen, unpopuläre Maßnahmen zu ergreifen, hieß es in einem Leitartikel des "Osservatore Romano" mit Blick auf Sparmaßnahmen und Steuererhöhungen.

In dem trotz Säkularisierung weiterhin stark katholisch geprägten Italien gilt die Parteinahme der Kirche als wichtiger Faktor für die politische Meinungsbildung. Die parlamentarische Mehrheit für Montis Vorgänger Silvio Berlusconi geriet in dem Moment ins Wanken, als die Kirche nach Skandalen um Kontakte zwischen dem Ministerpräsidenten und einer minderjährigen Prostituierten auf Abstand ging. Der bekennende Katholik und sonntägliche Kirchgänger Monti versicherte sich hingegen am Beginn seiner Amtszeit vor 13 Monaten der Unterstützung durch die Kirche, indem er den Gründer der katholischen Basisgemeinschaft Sant'Egidio, Andrea Riccardi, mit einem Ministeramt betraute und umgehend nach Amtsantritt Papst Benedikt XVI. seine Aufwartung machte.


Quelle:
epd