Wiederauflage des legendären Konzerts gegen Rassismus

"Arsch huh, Zäng ussenander"

Köln zeigt am Freitag mit einer Wiederauflage von "Arsch huh, Zäng ussenander" klare Kante gegen Rassismus und Neonazis. Die Großkundgebung knüpft an das legendäre Konzert vor 20 Jahren auf dem Kölner Chlodwigplatz an. Einer, der damals dabei war und auch dieses Mal mit von der Partie ist, ist Bömmel Lückerath von den Bläck Fööss. Im domradio.de-Interview gibt er einen Ausblick auf das Open-Air-Konzert.

 (DR)

Vor 20 Jahren hatten eine Welle von ausländerfeindlichen Übergriffen wie in Rostock-Lichtenhagen, Hoyerswerda und Solingen den Anstoss gegeben. Alle waren "ziemlich fassungslos" und "wie gelähmt", erinnert sich Bömmel Lückerath im domradio.de-Interview. "Damals haben wir uns gesagt, wir müssen irgendwie ein Zeichen setzten und unserer Empörung Luft verschaffen."



Auf den Tag genau 20 Jahre nach der großen "Arsch huh"-Veranstaltung gegen Rassismus in Köln findet am 9. November erneut eine Kundgebung mit einem großen Open-Air-Konzert in der Domstadt statt. Viele der 1992 beteiligten Künstler stehen auch in diesem Jahr wieder auf der Bühne. Dazu gehört natürlich auch Bömmel. Auf dem Gelände der Deutzer Werft am Rheinufer werden unter anderem BAP, die Bläck Fööss, Brings, die Höhner, Kasalla und die Zeltinger-Band auftreten.



100.000 Menschen kamen damals auf den Kölner Chlodwigplatz

Zu der Veranstaltung "Arsch huh, Zäng ussenander!" am 9. November 1992 waren rund 100.000 Menschen auf den Kölner Chlodwigplatz gekommen, um gegen Neonazis und Rassismus zu protestieren. "Niemand hatte so viele erwartet", erzählt Bömmel.



Die Musiker, die zu der Protestveranstaltung aufgerufen hatten, gründeten einen Verein und engagierten sich auch in den Folgejahren mit Konzerten, Diskussionen, Tagungen und anderen Aktionen gegen Rechtsextremismus.



Die Frage nach Rassismus und Diskriminierung habe seit 1992 nichts von ihrer Relevanz verloren, heißt es in einer aktuellen Stellungnahme der beteiligten Künstler. Immer wieder zeigten sich Nazis völlig unverhohlen, wie die Aktivitäten der rechtspopulistischen Gruppierung "Pro Köln" oder der NSU-Nagelbombenanschlag in Köln 2004 deutlich machten. Am 20. Jahrestag gebe es also keinen Grund zu feiern: "Es kann nur ein Tag des Protests sein."



Hinweis

Veranstaltungsort: Deutzer Werft (Kirmesplatz) am Rheinufer--
Beginn: 17:15 Uhr Ende: 22.00 Uhr.--
Es handelt sich um eine öffentliche Kundgebung für die kein Eintritt erhoben wird. Die Platzfläche ist nicht bestuhlt. --