Feier zum 65. Geburtstag von Präses Nikolaus Schneider

"Wir leben davon, dass wir gehalten werden, aber auch davon, dass wir halten"

"Ich bin geführt worden und habe versucht Verantwortung zu übernehmen - beides." Mit bewegten Worten dankte Präses Nikolaus Schneider den Festrednern und Gästen beim offiziellen Empfang zu seinem 65. Geburtstag im Düsseldorfer Landeskirchenamt. Viele Gäste waren gekommen, darunter die Ministerpräsidentin von NRW, Hannelore Kraft, der Präsident des Kirchenamtes der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Dr. Hans-Ulrich Anke, und der Essener Weihbischof Franz Vorrath.

 (DR)

Hannelore Kraft dankte in ihrer Ansprache Schneider für sein gesellschaftspolitisches Engagement und für seine Unterstützung auch in schweren Stunden, so für seine Predigt im Gottesdienst nach dem Love Parade Unglück. Schneider sei jemand, "der sich den Menschen zuwendet und dem kein Berg steil genug und kein Abstieg hart genug sein kann, um etwas für die Menschen zu erreichen."

Hans-Ulrich Anke betonte, dass Schneider jetzt nicht in den Ruhestand gehen würde, auch wenn er demnächst sein Amt als Präses der rheinischen Kirchen abgibt. Mit Blick auf die Amtsbrüder der katholischen Kirche "sei noch Luft nach oben".



Als Geschenk wurde Nikolaus Schneider eine Festschrift überreicht mit dem Titel "Glaube und Verantwortung". "Glaube und Verantwortung charakterisieren unserer Meinung nach Dein Leben und Deinen Dienst in besonderer Weise", sagte dabei Schneiders langjährige Stellvertreterin, Vizepräses Petra Bosse-Huber. "Die Bindung an Gottes Wort, die befreiende Botschaft der Rechtfertigung und die Demut und Hoffnung, die aus der Konzentration auf Kreuz und Auferstehung Jesu Christi entstehen - sie bilden die Grundlage für Deinen Einsatz für Frieden und soziale Gerechtigkeit, die Dein gesamtes Leben als Theologen und Pfarrer geprägt haben und immer noch prägen."



Gerechte Verteilung von Lebenschancen

Auch NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft gehört zu den Autoren der Festschrift, sie schreibt darin über die gerechte Verteilung von Lebenschancen,  den sozialen Zusammenhalt, und das bürgerschaftliche Engagement.  Es gäbe viele Menschen guten Willens, die sich ernsthaft und verantwortungsvoll um Lösungen bemühten: "Vieles beginnt mit mitmenschlicher Solidarität, mit bewusster Mitmenschlichkeit, mit der Liebe zum Nächsten. Sie ist eine Absage an den Egoismus in einer leistungsorientierten Konsumgesellschaft, in der alles möglich, aber nichts mehr wirklich wichtig ist."



Zu den weiteren Autoren der Festschrift gehören u.a. die früheren Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) Wolfgang Huber und Manfred Kock sowie die Präses der EKD-Synode, Katrin Göring-Eckardt, und der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch. Nikolaus Schneider griff in seinem Dank das Thema der Festschrift auf. Glaube und Verantwortung gehörten zusammen: "Wir leben davon, dass wir gehalten werden, aber auch davon, dass wir halten."